Trekking – auch mit Hund?

Trekking

Trekking ist wie ich finde eine der schönsten Arten des Wanderns: Unterwegs sein von Ort zu Ort. Mit dabei im Rucksack nur das Notwendigste und doch alles im Gepäck, was man braucht: nicht viel. Man taucht ein in die Natur und die Kultur einer Region. Man erlebt das Wetter ganz unmittelbar genauso wie die eigenen körperlichen Grenzen, sowie das  Glücksgefühl, die nächste Etappe trotz Unwegsamkeiten geschafft zu haben.

Andreas Happe sagt auf seiner absolut informativen Seite „TrekkingGuide“ über das „Mehrtageswandern“: Im Wort Trekking steckt für uns aber noch mehr. Es ist eine Philosophie, die Begriffe wie natürlich, einfach, ursprünglich, autonom beinhaltet. Abgelegene, gering erschlossene Gebiete mit wenig berührter Natur und traditioneller Kultur sind daher die bevorzugten Ziele des Trekking. Auch das „Bewältigen von Schwierigkeiten“ und „Abenteuer“ stecken irgendwie im Begriff Trekking mit drin.

Auch wenn ich nicht wirklich die ganz abgelegenen Gebiete erwandere, sondern die Variante: von Hütte zu Hütte bevorzuge, trifft diese Beschreibung trotzdem das Gefühl und die Erwartung an solch eine  Tour.

Von Hütte zu Hütte in den Österreichischen Alpen

In den meisten Bergregionen gibt es eigentlich überall die Möglichkeit die Tour so zu planen, dass Übernachtungen in Schutzhütten, Almen oder Guest-Häusern möglich sind. Die Wege auf denen man sich fortbewegt, sind häufig alte Handelswege, Weitwanderwege oder auch Pilgerstrecken mit entsprechender Infrastruktur. Während meiner Zeit in Salzburg habe ich einige solcher Hüttentouren in den Alpen unternommen. Und ich war immer wieder erstaunt: Teilweise ist man nur weniger Kilometer Luftlinie von der modernen Zivilisation entfernt. Aber durch hohe Berge und tiefe Täler scheint man doch Welten weit weg. Das Leben der Menschen in den Bergen ist faszinierend anders, ein Leben mit der Natur und von der Natur. Teilweise gibt es keinen Strom und kein Telefon, wenn der erste Schnee überraschend kommt, sind die Menschen von der Außenwelt abgeschnitten. Man braucht gar nicht in fremde Länder fahren, um völlig andere Kulturen zu erleben.

Besonders schön sind die Abende auf der Hütte. Man kommt ins Gespräch mit dem Hüttenwirt und mit all den Anderen, die auch unterwegs sind: Wanderer, Pilgerer, Bergsteiger, Aussteiger… Die klassische Frage: wo kommt ihr her, wo geht ihr hin und der gemeinsame Blick auf die Wanderkarte ist oft nur der Anfang. Was folgt: Gespräche über Gott und die Welt fernab von allem was Alltag ist.

Meist geht man früh schlafen, um morgens das Highlight nicht zu verpassen: Sonnenaufgang in den Bergen. Der Tag erwacht, die Luft ist so klar wie den ganzen Tag nicht mehr und gibt den Blick frei auf die faszinierende Bergwelt.

Dachsteingebirge
Dachsteingebirge

Der Meraner Höhenweg – mit Hund!

Dieses Jahr wollen wir es wahr machen: eine Trekking Tour mit Bobby. Wolfgang und ich hatten große Pläne: mit Hund von Braunschweig nach Salzburg gehen (unsere beiden Heimatstädte) oder eine Mountainbike-Tour rund um das Matterhorn (am besten auch mit Hund). Diese Träume hatten wir, bevor Bobby bei uns einzog. Wir hatten diese verklärte romantische Vorstellung von einem Leben mit Hund: ein treuer Begleiter, der souverän und gelassen, sportlich und immer an unserer Seite alles mitmacht, woran wir Spaß haben.

Die Realität war anders: Bis vor einiger Zeit war selbst eine kurze Wanderung eher Stress als Vergnügen. Bobby stets unberechenbar, ängstlich impulsiv: Mountainbiker, Wanderer, andere Tiere, Geräusche waren potenzielle Gefahrenquellen und irgendwie unheimlich. Nun nach knapp 2 Jahren Arbeit an Vertrauen, Impulskontrolle, Leinenführigkeit, sowie respektvolles Folgen dem Rudelführer im Freilauf und vielen gemeinsamen Ausflügen, Wanderungen und Urlauben ist die Zeit gekommen für das nächste Abenteuer!

Gemeinsam unterwegs am Brocken im Harz

Nachdem die Matterhorn-Umrundung doch noch eine Nummer zu groß ist, habe ich nach einem realistischen Ziel gesucht und bin bei dem Meraner Höhenweg hängen geblieben. Der etwa 100 km lange hochalpine Weg umrundet die Texelgruppe in Südtirol. Der höchste Punkt liegt auf knapp 3000 m Höhe. Der Großteil der Strecke ist aber leicht begehbar und es gibt viele Übernachtungs- und Einkehrmöglichkeiten. Von daher kann man sehr gut in den Wegstrecken variieren, es werden so zwischen 5 – 8 Tage  je nach Kondition veranschlagt. Zudem kann man an vielen Stellen in den Höhenweg einsteigen und ihn auch verlassen. Trekking mit doppelten Boden: wenn es zu viel wird, geht es ins Tal zurück…

Bloß was gibt es alles zu beachten, bei einer Trekking – Tour mit Hund? Schon schwierig genug, das eigene notwendige Gepäck zusammenzustellen. Aber was braucht der Hund unbedingt und worauf kann er verzichten? Und  wer soll das alles tragen, insbesondere das Futter? Was kann alles passieren auf so einer Tour? Welches Notfall-Kit braucht man für den Hund? Sind Hunde willkommen auf den Hütten? Und sind wir und Bobby überhaupt fit für so eine Tour? Fragen über Fragen und ich habe noch keine Ahnung! Ich werde  ausprobieren, trainieren und natürlich recherchieren. Im Blog „Jule wandert“ bin ich schon fündig geworden: Hund Jule hat die Alpen überquert , was mich sehr beeindruckt und inspiriert hat. Ihre spannenden Erfahrungen und hilfreichen Tipps werde ich in meine Planung auf jeden Fall mit einbeziehen. Und ich freue mich über weitere Tipps gerne mit entsprechenden links!

Noch mehr Meraner Höhenweg mit Hund auf meinem Blog:

Aktualisierung: Mittlerweile sind wir diese großartige Tour gegangen. Hier geht es zu allen Wanderberichten und Artikeln (inklusive Packliste) von unserer Wanderung mit Hund am Meraner Höhenweg auf meinem Blog.

Der Blick zurück auf die Tour – demnächst auch mit Hund?

10 Gedanken zu “Trekking – auch mit Hund?

  1. Liebe Andrea,

    erstmal: Wahnsinnig schöne Fotos. Toll, wo du schon überall gewesen bist. Ich stelle mir Trekking mit Hund auch unglaublich romantisch vor. Doch ich bin realistisch: Die Alpen und den Meraner Höhenweg traue ich mir aufgrund meiner Höhenangst und der fehlenden Kondition nicht zu. Aber den Eifelsteig. Der liegt mir in der Nase. Nicht dieses Jahr, auch nicht nächstes. Aber irgendwann.

    Ich verfolge deine Vorbereitungen auf jeden Fall mit!

    Ganz liebe Grüße
    Silvana

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  2. Eine Alpenüberquerung mit Hund ist schon lange ein großer Traum von mir, die Seite von Jule hat mich auch wieder angestachelt es doch mal zu versuchen… Da wir die Berge mehr oder weniger „vor der Haustür“ haben, sind wir in den letzten zwei Jahren viel mit Hund unterwegs gewesen. Es waren tolle Touren dabei, Pelle hat viel dazu gelernt und ist inzwischen ein für unsere Verhältnisse ein recht „bergerfahrener“ Hund geworden. Mein Highlight war ein Teil des Venediger Höhenweges. Das ist aber technisch für mich und den Hund dann auch alles, mehr kann und will ich nicht machen, dafür bin ich zu sehr Genußwanderer…. Aber es haben sich gerade bei Mehrtagestouren auch immer wieder Probleme mit Übernachtungsmöglichkeiten gezeigt – in Hütten des DAV ist es häufig schwierig mit Hund, die österreichischen Hütten sind da kooperativer. Für mich kam allerdings auch nie in Frage, dass der Hund alleine draußen schläft, wenn man damit klar kommt, ist die Hüttenauswahl deutlich größer. Wobei ich auch sagen muss, dass wir auf den Hütten, auf denen wir mit Pelle waren nie Probleme hatten, er wurde immer freundlich aufgenommen und behandelt und wir hatten immer großartige Abende mit netten Leuten. Ich bin gespannt wie es bei euch weitergeht und freue mich auf neue Tipps und Ideen 🙂

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  3. Hallo Sophie, danke für deinen ausführlichen Kommentar!

    Das mit den DAV-Hütten habe ich auch schon gehört. Deswegen habe ich auch den Meraner Höhenweg für eine Trekking-Premiere gewählt, weil es dort sehr viele Hütten und Übernachtungsmöglichkeiten gibt. Ich hoffe, da findet sich was… den Hund draußen schlafen lassen käme für uns auch nicht in Frage. Ich werde auf jeden Fall berichten, wie es weiter geht!

    Liebe Grüße und noch viele schöne Bergtouren mit Pelle! Andrea

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  4. Ich bin schon sehr, sehr gespannt auf eure Berichte über die Trekkingtour!
    So etwas liegt für uns mit dem Panda noch in weiter Ferne. Aber deine ähnlichen Erfahrungen, auch wenn unser Hund eher mutig impulsiv ist, machen mir ein wenig Hoffnung.
    Viele liebe Grüße
    Carolin

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    1. Liebe Caroline, ich verfolge ja auch eure Wanderungen und Erfahrungen mit Panda und finde es super, wie ihr auf seinen Charakter eingeht, ihm aber auch eure Welt langsam näher bringt.

      Bei uns klappt es am Besten mit viel Ruhe und Konsequenz. Für Bobby ist es ganz wichtig, dass er sich an uns orientiert und nicht eigenständig agiert. Das überfordert ihn und dann macht er nur Blödsinn. Mittlerweile klappt es immer besser. Viel Training aber auch einfach viel Zeit und nicht zu viel auf einmal wollen. Das fiel uns immer besonders schwer, da mussten wir ganz schön viel dazulernen…

      Herzliche Grüße! Andrea

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  5. Hallo Andrea! Sehr tolle Seite mit wahnsinnig schönen Bildern! Ist sehr schön, die Wanderungen zu verfolgen! Wir sind ja selbst sehr viel in Österreich unterwegs – daher ist es auch besonders schön, bekannte Bilder von Bergen und Hütten auf Deiner Seite zu finden! Wir stimmen Dir auch zu, dass Hüttenübernachtungen mit Hunden – auch in Österreich – nicht immer selbstverständlich sind und am besten unbedingt im Vorfeld abgeklärt gehören. In einigen Hütten ist das kein Problem. Wir sind laufend dabei, diese für unsere Seite (http://tierischer-urlaub.com) zu sammeln. Liebe Grüsse aus Kärnten, Claudia vom Tierischen Team…

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