Roadtrip mit Hund: 7 Tipps zum Reisen im Wohnmobil plus Packliste

Fast drei Wochen ist es nun her, dass wir von unserem ersten Roadtrip durch Polen mit Hund und Wohnmobil zurück sind. Und ich erinnere mich an endlose Sandstrände, erhabene Burgen, pulsierende Städte, einsame Wälder und freundliche Menschen. Dieses verfluchte Wohnmobil hat es möglich gemacht, dass wir in 14 Tagen so viel erlebt und gesehen haben. Und wir haben uns arrangiert auf engstem Raum. Das schweißt zusammen. Hach war es schön! Am liebsten würde ich sofort wieder losfahren. Stopp! Verfluchtes Wohnmobil? Fast habe ich es schon vergessen: die Enge im Inneren des Wohnmobils bei Regenwetter, die Sperrigkeit beim Einparken, das tägliche Ein- und Ausräumen all unseres Hab- und Gutes, sowie die Sucherei und Kriecherei in den Tiefen unseres Gefährtes nach eben genau diesen Dinge und das viele Autofahren auf vielen holprigen Straßen. Das Wohnmobil und ich: eine Beziehung mit Sonnen- und Schattenseiten.

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Meine 7 Tipps für Wohnmobil-Einsteiger (mit Hund)

Ja, unsere Reise durch Polen war wunderschön. Sie stellte uns aber auch vor die ein oder andere Herausforderung. Was erwartet einen, wenn man (das erste Mal) mit Hund und Wohnmobil auf Reisen geht? Und was gibt es zu beachten, damit man sich vielleicht etwas weniger ärgert, als wir das mitunter gemacht haben? Und unter welchen Umständen ist ein Wohnmobil möglicherweise doch nicht die geeignete Wahl?

1. „Was will ich, wer bin ich und wie viele?“ * oder: Welches Wohnmobil passt zu mir?

Es gibt eine riesige Auswahl an Wohnmobilen und Wohnmobilverleihern. Als Neuling kann man sich schon mal davon überfordert fühlen. Die Beantwortung folgender Fragen kann bei der Entscheidung helfen: Was habe ich vor? Wie viele Personen und Hunde reisen mit? Und natürlich: Wie groß ist mein Geldbeutel?

Wohnmobil mit Hund – Unsere Checkliste

  • Was ist geplant? Roadtrip mit größtmöglicher Unabhängigkeit und Flexibilität
  • Wer reist mit? Zwei Menschen, ein Hund
  • Wieviel wollen wir ausgeben? Nicht mehr als 100 Euro Bruttomietpreis pro Tag.

Unser Ergebnis: Kastenwagen 5,99 lang, ohne Zubehör, Endreinigung exklusive. Preis für zwei Wochen (Freitag bis Freitag) knapp 1300 Euro.

Mein Fazit:Raum ist in der kleinsten Hütte für ein glücklich liebend Paar“ wusste schon Friedrich Schiller. Der Vorteil eines kleineren Autos ist die Flexibilität und der Preis. Bis 3,5 Tonnen und unter 6 Meter Länge hat man keine Probleme mit dem PKW-Führerschein und ist begünstigt, was Fähr- und Mautgebühren angeht. Zudem fand ich es selbst mit diesem vergleichsweise kleinen Gefährt schon schwierig, mal eben auf die schnelle einen geeigneten Parkplatz zu finden.

2.  „Drum prüfe wer sich ewig für 14 Tage bindet“ * oder: Ich packe mein Wohnmobil und was nehme ich eigentlich mit?

Bei einem geliehenen Wohnmobil sollte man sich vorher gut informieren, was alles im Mietpreis enthalten ist und was nicht. Neben Versicherungen, Endreinigung und verschiedenen Seviceleistungen möchte ich hier in erster Linie auf die Ausstattung eingehen. Die variiert von „völlig nackt“ (so wie bei uns) bis komplett eingerichtet inklusive Hundeknochen im vorhandenen rutschfesten Hundenapf und Schokobetthupferl auf den frisch bezogenen Betten. Ist wie immer eine Frage des Preises.

Dass bei unserem Mietmodell keinerlei Zubehör dabei war, störte uns eigentlich nicht. Wir hatten die ganze Reise über sowieso schon genug Sorge, dass wir irgendwelche „Gebrauchsspuren“ am Wohnmobil hinterlassen, die zu Kautionsabzug führen könnten. Wenn ich dann beim Essen und Trinken oder Schlafen auch noch aufpassen muss, dass ich keine Spuren hinterlasse, bringe ich mir mein Geschirr und mein Bettzeug lieber selbst mit. Ein absolutes „must-have“ ist allerdings meiner Ansicht nach ein Fahrradträger sowie eine Sonnenmarkise, die wir bei unserem Modell sehr vermisst haben.

Roadtrip mit Hund – Unsere Packliste

Aus einem spontanen Brainstorming entstand kurz vor Abreise eine Packliste für alle Eventualitäten. Die Hoffnung, dass die Standards wie Wasserschläuche, Stromkabel mit Adapter und Unterlegkeile dabei sein werden, hat sich zum Glück erfüllt.

Packliste als PDF zum ausdrucken:

3. „Ordnung ist das halbe Leben“ * oder: Disziplin und Arbeitsteilung erleichtern den Alltag im Wohnmobilhaushalt

Mit Verwunderung beobachtete ich früher auf Campingplätzen: Teppiche, die vor Wohnmobilen ausgerollt werden. Ganze Wohnzimmer, die sich auf selbigen wiederfinden. Frauen, die im Urlaub mit Besen und Staubtuch durch ihre Behausung wuseln und Männer, die mit Wasserwaage und sonstigen Gewerk konzentriert am Gefährt beschäftigt sind.

Spätestens nachdem wir uns das 2./3. Mal auf einem Stellplatz oder Campingplatz niedergelassen hatten, erkannte ich den Sinn. Während der Fahrt ist alles Hab und Gut in den Schränken sicher verstaut. Am Campingplatz angekommen verwandelt sich das Auto in eine komplette Wohnung mit Küche, Badezimmer, Wohn – und Esszimmer, sowie Hundeplatz- bzw. -hütte und das alles auf wenigen Quadratmetern. Der Fahrzustand wird in einen Wohnzustand verwandelt.

Je routinierter alle Handgriffe sitzen, desto stressfreier kann man dann seine Zeit im jeweiligen Zustand genießen. Eine Arbeitsteilung bietet sich an. Meine Beobachtungen haben ergeben, dass die meisten dem klassischen Rollenbild folgen (Mann = Technik und Frau = Haushalt). P.S.: An dieser Stelle fragte mich Wolfgang als ich ihm den Text vorab zum Lesen gab, welche Rolle ich denn inne hatte?! Ich weiß nicht, was er damit meint…

Arbeiten im Bloggerbüro – keine Zeit für den Haushalt 😉

Kurzum: Die Fußmatte mitzunehmen war meine Idee und die war gut. Eine größere Matte oder eben einen Teppich (wir haben unsere Picknickdecke umfunktioniert) für den Bereich vor dem Wohnmobil macht absolut Sinn, gerade wenn man mit Hund unterwegs ist. Dreck im Wohnmobil nervt und von daher ist Besen und Kehrblech ein weiteres „must have“. Sich von Anfang an ein geeignetes Ordnungssystem zu überlegen, zahlt sich ebenfalls aus. Das hatten wir durch unseren etwas überstürzten Aufbruch (wir wollten unbedingt am gleichen Tag, an dem wir das Wohnmobil übernommen hatten noch los) nicht gemacht. So suchten und kramten wir ewig und ständig.

Einen sehr guten Tipp habe ich von einer Leserin bekommen: Ordnungsboxen mit einem Inhaltsverzeichnis von außen lesbar versehen. Dann erübrigt sich das ständige Boxen aus den Schränken ziehen mit der Frage: Was war denn da noch mal drin?

4. „Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser“ * oder: Das Vier -Augen Prinzip

Nach ein paar Tagen waren wir ein eingespieltes Team. Am jeweiligen Abreisetag wurde das Wohnmobil wieder Schritt für Schritt vom Wohnzustand in den Fahrzustand versetzt. Ein letzter Check: Gashahn zu, Strom abgehängt, Trittstufe eingefahren und ganz wichtig: alle Schränke (ja und auch die Chemietoilette) verschlossen?! Ein unverschlossener Schrank und der Inhalt purzelt spätestens beim ersten Schlagloch durch das Wohnmobil. Wir haben das 4-Augen Prinzip angewandt, um echte Schäden (neben den unvermeidbaren Gebrauchsspuren) im Leihmobil zu vermeiden.

Töpfe, Pfannen, Tassen – Vorsicht Wurfgeschosse während der Fahrt!

Am letzten Tag machten wir einen Großeinkauf in Polen, um die letzten Zloty auszugeben. Wir fuhren schon los, da fragte Wolfgang: „Alle Schränke zu?“. „Nein!“ Der Hängeschrank in der Küche stand sperrangelweit auf. In diesem Schrank befanden sich Kaffeekanne, Tassen, Windlicht, Gewürze, etc. Wir hatten dort alles Mögliche reingestopft, damit es während der Fahrt nicht so scheppert. Bei der nächsten Kurve wäre mindestens die Hälfte davon auf die gläserne Herdabdeckplatte geflogen. Glück gehabt. Vielleicht sollte man in die oberen Schränke auch eher leichtere Sachen packen, die im Zweifelsfall nicht so viel Schaden anrichten können?

5. „Sprenge die Fesseln des Campingplatzes“ * oder: Mobil mit Hund auch ohne Wohnmobil

Vor Antritt unserer Reise hatte ich Bilder im Kopf: das Meer, ein schattenspendender Baum, darunter unser Wohnmobil und wir. Bestimmt gibt es diese Plätze, irgendwo. Aber nicht da wo wir waren, nicht in Nord- / Westpolen: dicht besiedeltes Land mit reichlich Kultur und interessanten Städten. Das wollten wir nicht verpassen und so landeten wir auf Campingplätzen. Die einsamen Wanderparkplätze neben der Hauptstraße oder der Feldweg im Nirgendwo erschienen uns keine verlockende Alternative. Und wahrscheinlich wäre mir das auch zu viel nur wir ganz alleine.

Unsere einzige „wilde“ Übernachtung auf dem Parkplatz des Slowinzischen Nationalparks (Sahara von Polen)
Hier gab es dann mangels Einkaufsgelegenheit unsere „Notration“ Ravioli.

Was will ich damit sagen? Man sitzt auf einem Campingplatz, das Wohnmobil ist vom Fahrmodus in den Wohnmodus umgewandelt und man steht vor der Frage: Wie komme ich hier mit Hund weg? Wenn man auch Städte besichtigen möchte (die Campingplätze liegen meist außerhalb), kann einen diese Frage mitunter vor Probleme stellen. Es bietet sich also an, sich unbedingt Gedanken darüber zu machen, wie man mit Hund auch ohne Auto mobil ist. Das kann das Fahrrad sein oder evtl. ein Fahrradanhänger. Öffentliche Verkehrsmittel sind auch eine Option. Für Bobby sind diese Möglichkeiten allerdings nur bedingt tauglich, da wir das in unserem Alltag so gut wie nie machen und er in diesen für ihn unbekannten Situationen leicht in Panik gerät. Als wir in Breslau genau aus diesem Grund kurz davor waren, auf eine Stadtbesichtigung zu verzichten, ist uns ist zum Glück die Idee mit dem Taxifahren gekommen. Irgendeine Möglichkeit gibt es immer!

Wir haben aber Viele beobachtet, die tatsächlich den ganzen Tag mehr oder weniger auf dem Campingplatz verbracht haben. Wem das reicht, der hat natürlich diese Probleme nicht.

6. „Die Entdeckung der Langsamkeit“ * oder: Halbiere deine Route und verdoppele die Zeit

Ein Wohnmobil ist behäbig und sperrig. Ich hatte immer wieder das Bild einer Schnecke vor Augen, ihr eigenes Haus immer dabei. Das ist recht praktisch, aber verlangsamt das Fortkommen doch erheblich.

Wir hatten uns zu viel vorgenommen für die 14 Tage. Oft fuhren wir den ganzen Tag (200 km können sich auf schmalen Schlaglochstraßen lange hinziehen) und kamen gegen Abend auf der Suche nach einem geeigneten Stellplatz mitunter richtig in Stress.

Den ganzen Tag fahren und am Abend sieht man nur noch den Sonnenuntergang – kann auch schön sein…

Ein Roadtrip als Entdeckungsreise. Spontan dort bleiben, wo es einem gefällt. So die Idee. Aber ich hatte bei der Planung dieser Reise auch gewisse Bilder und Ziele im Kopf. Orte, die ich sehen möchte, wenn ich schon mal in Polen bin. Das trieb uns weiter, da die Zeit begrenzt war. Von daher mein Tipp: Weniger planen oder noch besser: länger unterwegs sein!

7. „Der Weg ist das Ziel“ * oder: Einfach mal Pläne und Ziele über Bord werfen!

Für mich war unser Roadtrip durch Polen eine neue Erfahrung. An vieles musste ich mich gewöhnen. Ich habe das Wohnmobil tatsächlich auch als Ballast empfunden, der das Unterwegs sein schwerfällig macht.

Irgendwann hat es Klick gemacht. Die Abläufe wurden zur Routine, die Arbeitsteilung vereinfachte das Dasein. Fast meditativ wiederholten wir diszipliniert Tag für Tag gewisse Tätigkeiten, langsam und beständig. Hektik und Schnelligkeit funktionieren nicht in der Enge eines Wohnmobils. Alles schön der Reihe nach. Der Geist beruhigt sich. Im Hier und Jetzt. Und da war es dann da: das Gefühl von Freiheit. In der Natur sein,  draußen und unterwegs.

Es gibt Parallelen zu unserer Mehrtageswanderung am Meraner Höhenweg. Auch dort entwickelten sich Rituale: Am Abend Rucksack auspacken und morgens wieder einpacken, immer nach der gleichen Ordnung. Routine hilft, das Neue besser zu verarbeiten. Man weiß nicht, was einen am nächsten Tag erwartet. Aber man geht einfach weiter.

Letzte Ausfahrt Spreewald – eine echte Entdeckung.

Zugegebenermaßen gefällt mir zu Fuß gehen besser als Autofahren. Und es gelingt mir beim Wandern deutlich schneller loszulassen, mich auf meine Umgebung einzulassen und das langsame Tempo zu akzeptieren. Ich habe es auf unserem Roadtrip nicht geschafft, meine gesteckten Reiseziele über Bord zu werfen obwohl ich merkte, dass es zu viele sind für die kurze Zeit. Mit einem motorisierten Untersatz verfällt man schnell in das Denken: Ach komm, das schaffen wir auch noch!

Fazit: Roadtrip mit Hund und Wohnmobil

Das würde ich das nächste Mal anders machen: langsamer Reisen, gewohnte Pfade verlassen, weniger Campingplatz. Unsere Reise war trotzdem toll und ich möchte nichts missen. Auch Bobby hatte keinerlei Probleme. Nach zwei Wochen hatte ich das Gefühl, in der Art des Reisens angekommen zu sein. Jetzt könnte es erst richtig losgehen! Meine Sehnsucht nach längeren und weiteren Reisen ist da. Und genau dafür finde ich ein Wohnmobil sehr geeignet wenn man mit Hund unterwegs ist. Ein Mietmodell ist natürlich immer ein Kompromiss, es bedarf der Eingewöhnung und dazu ist es auch relativ teuer. Für Kurzreisen, sowie Städtetrips mit Hund ist die Ferienwohnung oder das Hotel und für reinen Campingurlaub das Zelt oder Wohnwagen eventuell die bessere Alternative. Wenn man natürlich ein eigenes Wohnmobil hat, sieht es schon wieder anders aus. Einfach einsteigen und los ist dann möglich – eine schöne Vorstellung!

Welche Erfahrungen hast du mit gemieteten Wohnmobilen gemacht?  Warst du auch schon mal unterwegs auf einem Roadtrip (mit Hund) und wenn ja wie lange?  Was bevorzugst du: Campingplatz, Stellplatz oder „wild“ stehen? Ich bin gespannt, denn ich bin mit dem Thema irgendwie noch nicht ganz fertig… 🙂

Der wahre Reisende hat keinen festgelegten Weg,
noch will er an ein Ziel. 

(Lao-tse, 4oo v. Chr.)

Roadtrip mit Hund: 7 Tipps zum Reisen im Wohnmobil plus Packliste

* Weitere Zitate in den Überschriften (keinen Anspruch auf absolute Korrektheit)

  1. frei nach Richard David Precht
  2. Friedrich Schiller
  3. Filmdrama 1937 mit Humphrey Bogart
  4. Lenin??
  5. ich 😉
  6. Sten Nadolny
  7. Konfuzius

20 Gedanken zu “Roadtrip mit Hund: 7 Tipps zum Reisen im Wohnmobil plus Packliste

    1. Haha, ja stimmt, da war doch was… Und nein, du hast nichts verpasst. Die Abgabe lief glücklicherweise so unspektakulär, dass ich gar nichts mehr darüber geschrieben habe. Der pingelige Chef war an dem Tag gar nicht da 👍und alles lief glatt. Da waren wir ganz schön erleichtert! Liebe Grüße von Andrea

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    2. Genau das wollten wir auch gerade fragen! Gut zu hören, dass alles gut gegangen ist.
      Und hurra – die Packliste! Danke! Wir haben schon direkt die ersten Sachen entdeckt, die wir wahrscheinlich einfach vergessen hätten. Liebe Grüße von uns!

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  1. Ich bin mit Cabo bisher noch nie im Wohnmobil unterwegs gewesen bzw. bin zweimal bei einer Bekannten für ein Wochenende mitgefahren. Wieder andere Bekannte haben einen Kastenwagen und uns die ein oder andere Tour begleitet. Beide haben in ihren Wohnmobilen nicht mit Boxen gearbeitet. Sie haben die Schränke und Schubladen einfach so eingeräumt. Nun haben sich bei beiden im Laufe der Jahre feste Plätze für bestimmte Inhalte im Wohnmobil etabliert. Das ist beim Eigentum natürlich etwas anderes als bei einem Mietobjekt. Ich habe bei unseren gemeinsamen Fahrten auch nie erlebt, dass es für beide besonders umständlich oder aufwendig war, sich auf dem Stell- oder Campingplatz einzurichten bzw. wieder alles in das Wohnmobil zu räumen. Das ist mit Wohnwagen schon umständlicher. Jetzt muss ich dazu sagen, dass die beiden viel mit den Fahrrad machen. Einkaufen, Touren und Besichtigungen. Aber sie waren auch immer mit dem Kastenwagen sehr mobil, wenn sie irgendwo hinwollten. Das spielt sich wahrscheinlich über die Jahre alles ein und ist dann kein Problem mehr.

    Einen Roadtrip mit Hund habe ich noch nie gemacht. Das ist auch glaube ich nichts für mich. Mir wäre das einfach zu stressig alle paar Tage woanders zu sein. Mit Zelt könnte ich mir das gar nicht vorstellen. Das wäre mir zu umständlich. Ich bin lieber eine oder zwei Wochen auf einem Campingplatz und erkunde von da aus die Umgebung. Dass ich dabei nicht so rum komme wie bei einem Roadtrip ist klar. Aber für mich angenehmer. Hatte bisher nie das Gefühl, zu wenig im Urlaub gesehen oder gemacht zu haben.

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    1. Liebe Silvana,
      ich glaube auch, dass da viel Routine dabei ist. Und wenn man sein eigenes Wohnmobil hat, dann gehen die Handgriffe bestimmt in Fleisch und Blut über. Bestimmt ist es auch so, dass viele Menschen schon von Grund auf etwas organisierter sind als ich 😉 Ich wollte einfach mal testen, ob das Ganze was für uns sein könnte und bin zu dem Schluss gekommen: grundsätzlich ja, aber nur für (sehr viel) längere Reisen, so dass man auch mal länger irgendwo stehen kann und dann eigentlich auch nur mit einem eigenen Wagen (bleibt wohl erst mal ein Traum). Für eine kurze Reise bin ich auch lieber an einem festen Standort und mache von dort aus meine Ausflüge und Wanderungen und genau wie du hatte ich auch noch nie das Gefühl, zu wenig zu sehen.

      Meine Vorbehalte gegenüber Campingplätzen sind allerdings komplett ausgeräumt worden, so dass dies eine echte Option für mich geworden ist. Wenn dann aber mit Zelt (du machst es ja vor, wie gut das geht 🙂 ).

      Liebe Grüße von Andrea

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      1. Beim Camping scheiden sich die Geister. Es gibt da glaube ich kein Richtig oder Falsch. Man muss viel ausprobieren, um das für sich Passende zu finden. Du machst das schon ganz richtig.
        Liebe Grüße

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  2. Liebe Andrea,
    schön, dass Du noch mal zusammenfassend Deine sieben Tipps für einen Urlaub mit Wohnmobil gegeben hast. Wie ich ja schon verschiedentlich kommentierte: theoretisch würde ich das ja auch mal ausprobieren wollen. Nach Deinen Tipps wird es wohl noch längere Zeit bei „theoretisch“ bleiben. Das hört sich doch alles recht anstrengend an. Was ich mir auch vorstellen könnte, ist ein langer Roadtrip von mehreren Monaten – sechs Monate Alaska oder so …
    Viele Grüße
    Martina

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    1. Liebe Martina,
      ich sehe es so ähnlich wie du. Für mich war dieser Kurztrip auch so etwas wie ein Probelauf: Könnte mir diese Art des Reisens gefallen? Und ich habe festgestellt: Ja, das könnte was sein, aber wenn dann nur für (viel) länger 🙂 Alaska wäre bestimmt ein großartiges Abenteuer. Ich könnte mir auch Norwegen vorstellen. Aber das wird bei mir ebenfalls noch länger bei der Theorie bleiben…

      Liebe Grüße von Andrea

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  3. Ich glaube mein Kommentar war wieder zu lang… Oder irgendwas ist mal wieder schief gelaufen. Momentan habe ich echt Probleme mit meinem WP-Konto zu kommentieren… 😔

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  4. Hallo Andrea, super Idee mit der Packliste. Deckt sich fast mit unserem Wohnwagenpackplan! Aber eine Sache möchte ich noch ergänzen: Hundebademantel. Ich find Hundeklamotten ja schrecklich, aber zumindest bei wasserbegeisterten Vierbeinern ist das eine lohnende Investition. Wie oft hat sich der Molch eingebildet noch eine Abendrunde zu schwimmen. Und danach dann nass in den engen Wohnwagen? Mit Trockenmantel kein Thema. 15-20 Minuten und der Hund ist annähernd trocken! Für den kleinen hab ich für den kommenden Ostseeurlaub schon einen geordert. Wird sicherlich einen kleinen Testbericht im Blog geben. 😉
    LG Jens

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    1. Danke für die Ergänzung! Ja stimmt, eigentlich ist bei einem Wohnmobil (und Wohnwagen wahrscheinlich ähnlich) alles, was den Schmutz irgendwie draußen hält wichtig. Da Bobby ja eher selten (bis nie) weiter als mit den Füßen ins Wasser geht, ist mir der Bademantel durchgerutscht. Aber er freundet sich ja langsam mit dem Meer an. Von daher bin ich gespannt auf deinen Testbericht. Vielleicht (hoffentlich) brauchen wir auch bald einen Hundebademantel 🙂

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  5. Hallöchen,

    ich glaube es ist allgemein schwer, seine Einstellung zu ändern bzw. sein Verhalten. Wir sind bisher allgemein in Etappen gereist – und machen das auch in diesem Jahr mit zufälligerweise: Polen.

    Im vergangenen Oktober hatten wir dann für eine Woche den Test: Das Wohnmobil. Ähnlich wie bei euch: nackt, keine 6 Meter lang und mit Hund, wobei der in unserem Fall etwas kompakter ist. 😀
    In der Woche vor Abholung haben wir angefangen zu richten. Keine Ahnung ob ich eine Packliste hatte, vermutlich aber schon. Zum Packen quasi ein Must-Have.
    Nachdem wir es Freitagabend geholt hatten, ging es los mit beladen. Der Mann durfte das Zeug tragen und ich habe verstaut. Vermutlich nicht so falsch, sonst wären eventuell noch die Kochsachen im Schlafzimmer gelandet. ;))
    Dinge wie Grill, Sonnenschirm, Stühle usw. wurden im hinteren Teil unter dem Bett gelagert. Braucht man selten, wenn überhaupt. Im „Hauptraum“ war nur das nötige: Küchenkram, Hundekram, Schlafsachen, Spiele und so weiter. Das hat auch super gepasst.

    Des Öfteren haben wir dann mal den Wassernapf vergessen, der dann bei der Fahrt fröhlich durch davon polterte. An die Schränke haben wir uns sehr schnell gewöhnt. Ich glaube es würde auch nichts bringen, die Dinge anders zu verteilen. Man sollte sie so stellen, dass man gut damit arbeiten kann. Sonst wird es nur noch „ungemütlicher“.

    Zu Anfang sind wir auch wild drauf los. Euphorisch ganz viel von der Welt zu sehen. Doch nach drei Tagen durch fahren, im New Forest angekommen. Da hatte ich die Schnauze voll. Es war doch nicht Sinn und Zweck einmal das Land zu bereisen, sondern flexibel zu reisen. Die Möglichkeit zu haben, auch mal zu sagen: „Hey, komm. Wir gehen hier mal schauen. Wenn’s später wird bleiben wir eben.“
    So blieben wir und gestalteten von heute auf morgen alles um. Die zweite Hälfte der Woche war ein Traum. Abends kam die Karte auf den Tisch und es wurde überlegt wo wir hin können.

    Vom Reisen war es toll, denn anders wie in den Etappentripps konnten wir sagen: Ja oder nein. Weiter oder Bleiben. Wir mussten nicht immer alles rein und raus schleppen, denn auch so sammelt sich immer ein bisschen an. Von der Kühlbox, über die „Notfallküchenuttensilien“, den Hundkram bis zu den Kleidern. So hatte man alles drin und musste höchstens mal einen Stuhl vor die Tür stellen. In der Hinsicht war es eben ein Traum. Ankommen, vielleicht ein bisschen was machen und den Tag genießen. Nicht erst alles mit rein schleppen. Das suchen was man gerade braucht und dann wieder rausschleppen.

    Auch das sauber machen war kein Ding. Einer brachte mal eben den Hund um die Ecke, der andere fegte durch. So oder ähnlich, aber wir sind auch gefühlt recht organisiert. Kacke war dann nur als die Wasserpumpe den Geist aufgab und auf der Heimfahrt das Dachfenster gar nicht mehr schließen wollte. Kürzung der Kaution gab es nicht, aber es war extrem nervig, vor allem Letzteres.

    Wir sind auf jeden Fall am überlegen, dass ein Camper her kommt. Wie sich das genau gestaltet wissen wir noch nicht, da uns auch ein Pickup mit Aufbau gut gefallen würde.

    Vorm Wildcampen habe ich bisher noch Respekt, da es wohl gerade in den europäischen Ländern nicht gerne gesehen ist oder auch mit Bußgeldern geahndet wird. Doch, ein Traum wäre es, im Womo durch die skandinavischen Länder und dort….dort ist es quasi ganz normal.

    Ich finde es ganz toll, dass ihr es probiert habt und hoffe ihr findet – falls ihr es noch mal probiert – den optimalen Weg, wie ihr es für euch besser machen könnt.
    Und bevor die Augen anfangen zu bluten: Noch ein herzliches Dankeschön für den Tipp mit den Wanderdühnen. Wir haben sie direkt mal in die Tour mit eingeplant. 😀

    Liebe Grüße,
    Yvo und Kathy *wuff*

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    1. Vielen Dank für deinen ausführlichen Kommentar! Habe ihn gerade erst entdeckt, da er im Spamordner gelandet ist. Das passiert manchmal mit längeren Kommentaren.
      Als erstes, deine Hoffnung, dass wir nicht ganz abgeschreckt sind, ist schon mal erfüllt! Ich bin schon irgendwie infiziert vom Reisen im Wohnmobil, wobei ich nicht weiß, ob ich mir noch mal eins ausleihen würde. Ein eigenes zu haben wäre schon toll. Dann wäre alles so eingerichtet, wie ich mir das vorstelle und man könnte wirklich einfach mal spontan losfahren.
      Ein Pickup mit Aufbau würde mich auch interessieren. Ist schön kompakt und man hätte auch immer einen PKW dabei, wodurch man flexibler vor Ort ist. Naja, mal schauen. Ist alles Zukunftsmusik (das nötige Kleingeld fehlt erst mal noch)
      Und dein Tipp für das packen des Wohnmobiles ist echt hilfreich. Man sollte sich wirklich vorher Gedanken darüber machen und ein praktikables System haben. Bei uns hat mein Mann gepackt und ich angereicht. Wahrscheinlich kein Wunder, dass ich mich nicht ausgekannt habe 😉
      Ich wünsche euch eine tolle Reise durch Polen!

      Liebe Grüße von Andrea

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  6. Toll die Tipps über die Packliste – sind auch mehr oder weniger oft unterwegs mit Womo und unseren „kleinen“ Vierbeinern. Derzeit noch mit Leihauto, aber bald wird es ein Eigenes werden … aber nicht unter 7 Meter. Und dann auch mal in Richtung Harz …

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  7. Wirklich schöner Reisebericht, und aus dem WOMO Leben MIT HUND gegriffen. Wir haben seit Anfang Juni unser eigenes WOMO, und 2 Labbis. Sind fast jedes Wochenende unterwegs , und auch der Hitze für mehrere Tage entflohen. Haben uns bewußt für ein kleineres entschieden, dass auch jede Städtereise ermöglicht und auch Parken erleichtert. Das übliche und „gewünschte“ Festbett haben wir neu gebaut in eine Sitzschlafgarnitur mit flexiblem Tisch, und so ausreichend Platz

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