Das Bodetal, der sogenannte „Grand Canyon des Harzes“ mit den Aussichtspunkten Hexentanzplatz und Rosstrappe ist neben dem Brocken bestimmt einer der meist besuchten Orte im Harz. Touristische Infrastruktur mit Vergnügungspark und Schnellrestaurants machen das Bodetal nicht nur für Naturliebhaber interessant. Eigentlich nichts für mich. Aber es gibt sie auch dort. Die Wege, die ich so liebe. Die versteckten Pfade abseits des Trubels.

Wandern im Bodetal: Spektakuläre Ausblicke auf gut abgesicherten Wegen
An seinen Zugängen bei Thale oder Treseburg ist das Bodetal noch breit genug, dass man direkt am Ufer der Bode entlang spazieren kann. Doch je weiter man in die etwa zehn Kilometer lange Schlucht eindringt, desto enger wird sie. Kaum ein Sonnenstrahl schafft es noch bis ins Tal und der Weg windet sich die Felsen hoch. Hier hört man die Bode von weit unten rauschen und nach oben steigen die Felswände in den Himmel. Die Blicke sind spektakulär, der Wanderweg selbst ist es meiner Meinung nach weniger. (Zu) gut abgesichert ist der breite Weg durch den Bodekessel mit einem massiven Geländer, das mehr an die Absperrung einer Baustelle erinnert, als an die Sicherung oder Markierung eines Wanderweges. Im Bodetal verhält es sich ähnlich wie auf dem Brocken: Sandalen und Handtäschchen sieht man mindestens genauso oft, wie Bergschuhe und Rucksack. Der Wanderweg durch das Bodetal ist (Idioten-) sicher.





Unbedingt sehenswert ist das Bodetal aber nicht nur von unten. Erst von oben kann man nachvollziehen, wie es zu dem Zusatz „Grand Canyon des Harzes“ gekommen ist. Von einer Hochebene schneidet sich die zerklüftete Schlucht tief in die Landschaft. Die berühmten Aussichtspunkte Hexentanzplatz auf der einen und Roßtrappe auf der anderen Seite sind mit dem Auto und per Seilbahn zu erreichen. Ich glaube, ich muss nicht erwähnen, was hier zu fast jeder Tages- und Jahreszeit los ist. Aber die Fernblicke über den Harz bis zum Brocken sind fantastisch. Die Souvenierstände, Kioske und Kinderkarussels im Rücken sollte man dabei für ein paar Momente ausblenden.



Das Bodetal ist ohne jeden Zweifel etwas ganz Besonderes. Aber bei zu viel (Massen-) touristischer Infrastruktur fällt es mir meist schwer, ein echtes Gefühl für die Umgebung zu entwickeln. Die Ausblicke und das Spektakuläre wird auf einem Tablett serviert. Sich verlaufen, etwas selbst entdecken, ist unmöglich. Am Ende hat man viel gesehen und wenig erlebt.
Bodatal abseits der Touristenströme: Das einsame Kästental
Aber zum Glück gibt es auch im Bodetal die kleinen versteckten Pfade. Und einer davon ist der Wanderstieg durch das Kästental, ein verwunschenes Seitental des Bodetals. Hier ist nichts ausgeschildert und kein Handlauf sichert den schmalen Wanderweg. Dichter dunkler Nadelwald wechselt sich ab mit knorrigen uralten Traubeneichenbäumen. Es geht über Felsen und umgestürzte Bäume. Sogar einen Wasserfall gibt es hier. Der kleine Pfad schlängelt sich durch die Natur. Hier werde ich ruhiger. Ich konzentriere mich auf den Weg, achte auf meine Schritte. Immer wieder muss ich stehen bleiben, um die sich verändernde Charakteristik der Umgebung zu begreifen und zu genießen.







Zum Nachwandern: Bodetal Inside: Wild und einsam am Grand Canyon des Harzes
Eine Wanderung durch das Kästental ist ein kleines Abenteuer unweit der Touristenströme und zeigt das Bodetals wie es ist: wild, abwechslungsreich und faszinierend. Die Inspiration dazu habe ich aus dem Wanderführer von Richard Goedeke: Vergessene Pfade im Harz (Tour Nr. 18: Felsschluchten hinter dem Tourismus-Brennpunkt). Über das Kästental sind Rundwanderungen durch das Bodetal von Thale und von Treseburg aus möglich.
Hier geht es zu meinen Komoot-Aufzeichnung mit GPS-Daten:
Beide Wanderungen haben ihren eigenen Reiz, wobei ich die Runde von Thale aus, mit den Aussichtspunkten Hexentanzplatz, La Viershöhe und Prinzensicht noch etwas spektakulärer finde. Und bei dieser Variante kann man sogar noch seine Kräfte schonen und mit der Kabinenbahn bis zum Hexentanzplatz hochfahren.

Der Harz im Herbst mit dem gefärbten Laub ist eine tolle Sache.
Aber der Hund sollte wohl ursprünglich ein Teddybär werden, der schaut ja lustig aus 🙂
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Ja, manchmal denke ich auch, bei Bobby fehlt der Knopf im Ohr 😉 Und ja, die Laubfärbung im Harz ist zur Zeit wirklich wunderschön.
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Toll! Das muss ich mir eigentlich auch mal aus der Nähe anschauen. Schade das der Herbst bald zu Ende ist.
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Der Herbst ist schon eine tolle Jahreszeit. Aber das Bodetal ist auch zu den anderen Jahreszeiten schön. Vielleicht schaffst du es ja mal in den Harz!
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Das hab ich schon, allerdings nur zur Winterzeit. Für einen Wochenendtrip liegt der Harz sehr günstig.
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Irgendwie geht mir momentan viel zu viel durch die Lappen, was anderer Blogger/innen Beiträge angeht. Ich freue mich auf die ruhige Winterzeit, in der ich wieder mehr solche schönen Blogs lesen kann. Das Bodetal ist so schön und im Herbst würde ich dort auch gerne einmal wandern. Wenn Spike mal nicht mehr ist, kann ich solche Dinge wieder angehen. Bis dahin bleibe ich lieber bei der alten Fellnase.
Ganz liebe Grüße
Elke
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Vielen Dank liebe Elke, für deinen netten Kommentar. Ich kann sehr gut verstehen, dass du nicht ohne Spike verreisen möchtest.Und den Harz gibt es noch ganz lange. Der kann warten 🙂 Herzliche Grüße (übrigens gerade aus dem Südharz, wo wir uns für ein verlängertes Wochenende einquartiert haben) von Andrea
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ich möchte im Frühjahr ein paar Tage mit meinem Kalle (Elo) im Harz verbringen. Durch deine gemachten und hier so wunderschön präsentierten Touren, weiß ich gar nicht für welche ich mich zu erst entscheiden soll. Toll das es euren Blog gibt. Danke und viele Grüße, Gaby
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Des freut mich sehr, liebe Gaby, dass dir mein Blog gefällt. Und ich muss dir sagen, dass es noch viele tolle Touren und Gegenden im Harz gibt, die ich hier noch gar nicht beschrieben habe… Das macht dann die Auswahl aber auch nicht leichter 😉 Ich wünsche euch bereits jetzt eine wunderschöne Zeit im Harz. Falls du noch spontan ein paar Tipps brauchst, schreibe mir gerne eine E-Mail oder eine PN auf facebook. Viele Grüße von Andrea
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