8.-10. Tag Ban Nahin – Phou Hin Boun NPA

Um fuenf Uhr morgens laeutete der Wecker. Wir wollten mit dem Bus weiter nach Ban Nahin in Zentrallaos fahren und dort den Phou Hin Boun Nationalpark besuchen. Das Eingangstor zum Guesthouse, letzte Nacht wie immer punektlich um 24 Uhr geschlossen, war zum Glueck offen, das am Vortag bestellte TukTuk kam Puenktlich, so stand unserer Weiterreise buchstaeblich nichts im Wege. Der Bus war geraumig (wir hatten auch wieder einmal das Glueck der beiden Plaetze in der ersten Reihe) und Videos asiaitischer Popgroessen versuessten uns die Fahrt. Der Sound war ueberaschend gut, die Stories der Lieder etwas monoton. Ich glaube, an die vierzig Mal wurde die schoene Asiatin von Ihrem treulosen Geliebten betrogen und verlassen, jedes Lied endete mit einer Grossaufnahme der weinenden Schoenheit. Trotz des vielen Liebesleides war die Busfahrt ausgesprochen kurzweilig.

bus

Puenktlich als ich mir zu ueberlegen begann, ob der Bus den auch einmal zur Pinkelpause anhalten wuerde, hielt der Bus am Strassenrand und Andrea verschwand, wie alle anderen Frauen, im Bambusfeld. Alles perfekt getimet. So gegen 12.00 Uhr hielt der Bus an ein paar Hausern, unsicher fragten wir «Nahin?», die Busbeleiterin zeigte mit dem Finger auf die Strasse «Nahin!». Erst als auch die zuvor kennengelernten Schweizer ausstiegen, waren wir sicher, angekommen zu sein. Diese Haueser an der Strasse, das ist Nahin.

bahinkuh

Nach einem kurzen Schlaefchen schlenderten wir durch den Ort. Eine Schotterstrasse, rechts und links ein paar Hauser und Holzhuetten, ab und zu tuckerte ein ungewoehnlichens Gefaehrt halb Kleintraktor, halb landwirtschaftlicher Rasenmaeher mit Anhaenger, an uns vorbei. Nahin ist ein Nest an der Staatsstrasse 13, das durch ein Kraftwerksprojket und dem wachsenden Tourismus ein wenig Aufschwung erlebt. Am Bau des Kraftwerks sind an die fuenftausend Arbeiter beschaeftigt, an die zweitausend leben in Nahin und es enstehen an meheren Stellen des Ortes grosse Siedlunge fuer die Arbeiter. Aber wenn fuer mich den Ort etwas praegte, so waren es die Tiere. Hunde, ueberall waren sie, an jeder Huette, jedem Haus, auf der Strasse. Alle unverwechselbar aehnlich. Kurze Beine, spitze bis leicht rundliche Schnauzte, spitze Ohren, kraeftiger leicht gedrungenen Koerper, quirling und friedlich, die meisten jung und viele unheimlich suess. Dann waren da Kuehe , duerr, braun, der Kopf leicht nach vorne bebeugt, trottetlen sie unheimlich traege und langsam ueber die Strasse; dann Ziegen, meist unscheinbar irgenwo vor sich hin grasend. Zwischen den Huetten tummelten sich Schweinchen, meist nicht viel groesser als die Hunde mit deutlichem Haengebauch, aber doch recht nett anzuschauen. In einem Dorf und im Fluss trafen wir auch Wasserbueffel. Sie wirkten noch traeger als die Kuehe, archaisch anzuschauen mit maechtigem Geweih. In jeder ihrer Bewegungen sah ich sie einen Holzkarren ziehen, einen Karren aus laengst vergangenen Zeiten. Doch das einpraegsamte waren fuer mich die Hunde, vielleicht habe ich eine neue Rasse endeckt, den Nahiner.

Mit den Infos unseres Reisefuehres gewappnet betraten wir das Tourism Information Center, wo wir uns ueber die Moeglichkeiten von Touren zur Thom Kong Lo Hoehle informieren wollten. Auf unsere Fragen enternten wir stets ein Laechseln, ab und zu auch ein lauthalses Lachen, nur an Informationen wurden wir nicht viel reicher. Mit viel Spass und etwas Muehe schafften wir es dann doch, und wir organisierten fuer den kommenden Tag eine Tour zur Thom Kong Lo Hoehle und anschliessendem Homestay samt Fuehrer. Den Tag danach eine Tour zum Tah Namensanam Wasserfall. Auf die Frage, ob wir den Weg nicht alleine gehen koennten, zeigte uns der Guide eine Artikel ueber einen Australier, der 2007 elf Tage im Dschungel verbrachte und nur mit Glueck fleischfressenden Reptilien entkam, nachdem der sich auf dem Weg zum Wasserfall verirrte.

songthoy

Unsere Ruecken wurden arg strapaziert, als wir mit dem Songtheo nach Thom Kong Lo fuhren. Sogtheos sind kleine LKW, mit zwei Sitzreihen auf der ueberdachten Ladeflaeche. Der Bus fuhr ab und zu von der Strasse ab, um zu entlegenen Doerfern Reis, Huehner, Holzkohle und was weiss ich alles anzuliefern. Jedes Schlagloch erinnerte mich an meine ohnehin laedierten Bandscheiben. Gruendlich eingestaubt kamen wir im Paradies an. Ein idyllischer Hain an einem friedlichen Fluss empfing uns. Sanft plaetscherte Wasser, die Sonne spiegelte sich auf den Wellen, exotische Voeglel schrieen in den hohen Baeumen: paradiesisch.

flusshoehleflussbueffel

Die Fahrt durch die Hoehle war nicht minder faszinierend. Mit Longboats tuckerten wir durch riesige Hallen, die von Fluss ueber Jahrhunderte aus den Fels gespuelt hat. Die Ausmasse der Hoehle sind einfach gigantisch, 6,3 km lang und stets breit genung, dass ich mit der Taschenlampe nur mit Muehe die Decke ausleuchten konnte.

hoehle

geschrieben von Wolfgang


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