Heute wuerde ich die gesamte Bergwelt eintauschen wollen, gegen ein warmes Zimmer mit kuscheligem Bett und einer heissen Dusche. Von Sauna oder Massage will ich gar nicht sprechen. Wir haben uns von Upper Pisang noch mal 370 Hoehenmeter (natuerlich ging es vorher erst noch bergab ueber den Fluss) auf einem schmalen Pfad nach oben geschlaengelt. Trotz fussbreiter Schritte in Zeitlupentempo pocht der Kopf pocht, das Herz rast. Ich habe keine Luft zum Atmen. Dazu ist es noch bewoelkt und es gibt keine Sicht auf die Berge. Ich denke an das Gespraech mit Magnus (ein Trecker aus Schweden), der von einer 10-taegigen Schweigemeditation berichtete. An einem Tag war es ihnen fuer 2 Stunden komplett untersagt, sich zu bewegen. Seine Rueckenschmerzen, mit denen er sich seit langer Zeit herumplagte, steigerten sich so sehr, das er dachte er muesse sterben. Aber er hat durchgehalten, bis er die Schmerzen nicht mehr wahrnahm. Und welch Wunder, die Rückenschmerzen sind bis heute nicht wiedergekommen. Diese Disziplin ist bewundernswert. Und ich glaubte in diesem Moment an diesen paar Metern zu scheitern? Letztendlich sind wir am Zielort Ghyaru angekommen und sitzen in einem gemuetlichen Gastraum, der natuerlich eiskalt ist. Leider ist es, wenn überhaupt immer nur vormittags sonnig. Ab mittags zieht es zu, und es ist kalt und windig und meistens regnet es auch. Dann heisst es frieren, frieren, frieren. Dann doesen wir einem Fieberschlaf aehnlich in unseren Schlafsaecken. Wenn man Glueck hat, wärmt am Abend ein Kaminofen oder Feuer den Gastraum.
P.S.: gerade faengt es an zu schneien!
