Von Manang haben wir nur Tolles erwartet. Manang, auf etwa 3500 m ist der Ort, wo eigentlich jeder einen Akklimatisierungstag vor der anstrengenden Passueberquerung einlegt. Entsprechend groß ist das Angebot an Freizeit und und Komfort, so hofften wir. Und tatsaechlich ist Manang ein nettes Oertchen mit einigen Cafes und Baeckereien und sogar zwei Kinos. Trotzdem ist es natuerlich nicht waermer dort. Zum Glueck hatten wir ein Zimmer mit großen Fenstern, das sich durch die Sonne tagsueber etwas aufwaermte (Hoechsttemperatur 10 Grad!) wir beschlossen, zwei Naechte zu bleiben.
Am zweiten Tag ging Volker morgens Richtung Thorung La Passlos, einen „Spaziergang“ machen, waehrend ich in meinem Bett lag und mich von der Sonne waermen liess. Das tat gut und so verschlief ich fast den ganzen Tag. Am Nachmittag machte ich einen Bummel durch das Dorf, zum Internetcafe und um 17 Uhr Richtung Kino. Dort wollte ich mich eigentlich spaetestens mit Volker treffen. Nervlich sowieso schon etwas angespannt durch die immer noch andauernden Kopfschmerzen und dem permanenten frieren (mittlerweile schneite es schon wieder), machte ich mir langsam etwas Sorgen, wo er bleibt, von seinem „Spaziergang“.
Ich bin dann erst mal ins Kino gegangen, das mit Feuerplatz, Tee und Popcorn richtig gemuetlich ist. Dort traf ich auch Magnus wieder. Zum Glueck war ich nicht ganz alleine bei diesem sehr aufwuehlenden Film: „Into the thin air“. Er handelt von einer Mount Everest Expedition einer Gruppe von Menschen, die sich mit viel Geld diesen Lebenstraum erfuellen wollten. Eine absolut schockierende und schonungslose Verfilmung dieser Art von Bergsteiger-Tourismus. Der Film tat sein uebriges. Ich fuehlte mich elend im Nirgendwo der Berge, und ich sah Volker, der immer noch nicht aufgetaucht war, schon irgendwo im Abgrund liegen. Nach dem Kino suchte ich das ganze Dorf ab. Auf dem Weg zurueck ins Guesthouse kam Volker mir dann aus der Dunkelheit entgegen, sein „Spaziergang“ fuehrte ihn mal kurz zum Thorung La High camp (4900 m), der Verrueckte!