Trüffelhunde

Bevor ich meinen neuen Job zum 1. Oktober beginne, wollte ich unbedingt noch unseren unfreiwillig verkürzten Kroatien-Urlaub nachholen. Und so sind wir nun in Rovinj, mittlerweile zum fünften Mal. Auch Bobby war vor genau einem Jahr auch schon mal da. Es ist einfach schön hier: nettes Städtchen, romantische Gässchen, viele Galerien, kleine Bars und Restaurants. Und das Umland eignet sich ideal für Ausflüge und Spaziergänge mit Hund.

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Diesmal wollten wir auch mal das Hinterland erkunden, „die ursprünglichere Toskana“ haben wir gelesen. Es gibt eine Weinstraße, eine Olivenölstraße und natürlich den berühmten weißen Trüffel! Diese kleine Knolle hat einigen hier zu großem Reichtum verholfen. Der „Trüffelkönig“ Giancarlo Zigante steht im Guinness Buch der Rekorde, seine Hündin Diana fand einen 1,3 kg schweren Trüffel. Ihm wurden 10000 Euro dafür geboten, aber er machte ein großes Trüffelfest. Das klang alles sehr interessant und möglicherweise haben wir nun endlich einen Job für Bobby gefunden.

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Wir machen ja seit einiger Zeit schon „Kleinobjektsuche“ und er findet mittlerweile  zuverlässig „Zitrone“ (Zitronenaroma in einem kleinen Röhrchen). Und „Mandel“ klappt auch schon immer besser, da sollte „Trüffel“ doch auch kein Problem sein. Leider ist die Trüffelsuche in Deutschland verboten. Aber vielleicht kann er ja hier in Kroatien anheuern.

Unsere Tour ins Landesinnerer führte uns erst nach Groznian, einem kleinen Örtchen auf einer Bergkuppe. Hier hatte in den 60er Jahren die Jugoslawische Regierung eine richtig gute Idee gegen die Abwanderung aus den kleinen Dörfern in die Städte. Nachdem nur noch 20 Bewohner in Groznian wohnten, wurden die Häuser zu einem symbolischen Preis an Künstler verkauft, die die Häuser sanierten und sich dort niederließen. Mittlerweile wohnen wieder 200 Menschen hier und es gibt rund 50 Galerien und Ausstellungsräume.

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Weiter ging es nach Livade. In diesem Ort hat der Trüffelkönig seine Residenz. Außer dem Lokal, dem Shop und ein paar angrenzende Zelte für die alljährlich stattfindende Trüffelmesse, sowie eine Busladung mit asiatischen Touristen eher ein trostloser Ort.

Hier fanden wir Hinweisschilder auf die Parenzana Schmalspurbahn, dessen ehemalige Trasse nun ein Rad-/Wanderweg ist, der von Trieste nach Porec führt. So beschlossen wir einen kleinen Spaziergang auf diesem Weg zu machen. Schon nach ein paar Metern wurden wir von hunderten Hunden rechts und links unseres Weges ausgebellt. In kleinen Verschlägen oder angekettet in Ausläufen, in Zwingern und Schuppen, überall waren plötzlich Hunde: Trüffelhunde. Ein erschreckendes Bild. image

Völlig verstört ging auch Bobby dicht bei uns daran vorbei und sein Blick sagte eindeutig: lasst mich nicht hier! Ich will kein Trüffelhunde werden! Naja, Geld ist ja nicht alles, so eine Karriere wollen wir unserem Hund ersparen!

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Die nächste Station unseres Ausflugs war Motovun, das sich sehr dekorativ mit seinen engen Gassen auf einem Hügel präsentiert. Rund um den Ort befinden sich die berühmten Eichenwälder mit dem begehrten Trüffel und hier haben wir ihn dann auch gegessen.

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So lecker sind die auch wieder nicht…

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