Unser Roadtrip nach Polen steht kurz bevor. Geplant ist neben der polnischen Ostseeküste ein Besuch des Ortes, in dem meine Mutter ihre Kindheit verbracht hat: Neumittelwalde bei Breslau. Aber erst einmal zurück zur Blogparade. Ich hätte niemals mit einer so großen Resonanz gerechnet, als ich meinen Aufruf gestartet habe:
Heimatorte – An was denkst du, wenn du an Heimat denkst?
Meine Eltern haben immer sehr viel Wert auf Unabhängigkeit gelegt. An was man sich nicht bindet, kann man nicht verlieren. Als Flüchtlingskinder nach dem zweiten Weltkrieg, die mit einem kleinen Koffer in der Hand die Heimat über Nacht verlassen mussten, war das bestimmt die geeignetste Überlebensstrategie. Mein Bruder und ich wurden früh losgelassen. Reisende soll man nicht aufhalten. Heimat? Familie? Zu viel Verpflichtung. Zu viele Ketten.

In den Beiträgen der Blogparade lese ich ebenfalls von zwiegespaltenen Gefühlen zu Heimat. Immer wieder wird beschrieben, dass Heimat nichts mit einem bestimmten Ort zu tun hat. Heimat heißt ankommen. Irgendwo. Bei Menschen. Mit Tieren. In der Natur. Im ersten eigenen zu Hause.
Heimat ist da, wo ich sein kann!
Unser Hund Bobby hat lange gebraucht, um bei uns anzukommen. (Wen wundert es?) Aber dann hat er unseren Widerstand geknackt. Wir sind seine Heimat. Da besteht er drauf und da gibt es keinen Zweifel. Und ich habe ohne es zu merken, diese Heimat geschaffen. Beständigkeit. Unser kleines Reich. Unser zu Hause, in das ich immer gerne zurückkommen. Hier fühle ich mich sicher und geborgen.
Auswertung Blogparade (Teil 2) Heimat ist da wo ich mich heimisch fühle – Blogger und ihre Heimat
Das Gefühl „Heimat“ kann einen ganz unverhofft und überall erwischen. Viele Blogger beschreiben dieses Gefühl mit tiefer Zufriedenheit, Glück, sich wohlfühlen, sich nicht verstecken müssen. Und ganz oft hat es mit Menschen, mit Familie, mit Haustieren zu tun. Heimat ist da, wo die sind die ich liebe? Auf geht es zum zweiten Teil der Auswertung meiner Blogparade:
Home ist where the food is oder Heimat und was es bedeutet – Kerstin alias Buddy schreibt:

… Meine ursprüngliche Heimat kennt sie nicht. Als sie und ich uns getroffen haben, waren wir beide nicht zuhause, zumindest war es nicht unser Herkunftsort. Gemeinsam haben wir uns das Fremde zum Zuhause gemacht. Sind los gezogen, haben Winkel um Winkel erkundet und uns dadurch immer mehr heimisch gefühlt.
Gleichzeitig war sie permanent unterwegs. Ohne mich, ohne uns. Und so sehr sie es geliebt hat, Neues, Fremdes, Unbekanntes zu entdecken, so sehr hat sie sich gefreut, wieder zu uns zurück zu kommen – home is where the dogs are. Sicher war sie sich, dass sie glücklich und zufrieden sein kann, wo immer wir zusammen sind. … Hier geht es zum ganzen Artikel.
Meine Heimat. – Sylvia von Jaellekatz schreibt:

… Sobald ich allerdings Schulter an Schulter mit Menschen um mich herum sitze, die zwar aus der gleichen Heimat stammen wie ich, und doch nie aus ihrer Enge herauskamen, dann weiß ich, warum diese Heimat für mich keine mehr ist. Gut, inzwischen habe ich gelernt, dass es überall Menschen gibt, die sich nur für den Preis des billigsten Schnitzels und die Frisur der Nachbarin interessieren.
Heimat, das ist, wenn ich meine Tür aufschließe und mir die Katze um die Füße streicht, vorwurfsvoll mauzt, weil früher das Dosenfutter pünktlicher gereicht wurde. Heimat ist, wenn im Zimmer der Lieblingshausziege unter dem Bett ein nur halb gelöffelter Jogurt steht, der sich gegen die Kälte mit einem grünen Pelzchen gewappnet hat. …
Heimat. Verschiedene Perspektiven – Martina von Hundereisenmehr schreibt:

… Dafür leben wir jetzt in einer wirklich wunderschönen Landschaft im Naturpark Nassau. Für die Hunde (und für uns) ein Eldorado. Die Spaziergänge sind hier deutlich länger und abwechslungsreicher geworden. Außerdem – und das ist für mich persönlich ein wichtiger Punkt – leben wir jetzt in einem Haus, dass auch mein Haus ist. Ich betone das so, weil das Haus in der Wetterau zwar auch ein schönes Haus war, aber eben nicht mein Haus, sondern das Haus von meinem reizenden Gemahl und seinen Kindern. Das hier ist jetzt MEIN Haus (und das des reizenden Gemahls ebenfalls)! Ist es schon Heimat? Ich weiß es nicht. Es ist jetzt allerdings schon mehr Heimat als die Wetterau jemals war. Es ist meine Wahlheimat. … Hier geht es zum ganzen Artikel.
Zu Hause ist da, wo ich mich wohl fühle – Ingrid von Fernwehkinder schreibt:

… Dass es meinen Töchtern ähnlich geht, merkte ich am Samstag bei einem Ausflug nach Sa Calobra: Nach dem spannenden Weg auf der Promenade und durch die Tunnel zum Strand tobten die drei bis zur völligen Erschöpfung am Wasser, in den Kieselsteinen und mit anderen Kindern herum. Aurelia fiel in ihrem Übermut hin, stieß sich den Ellbogen an einem Stein und jammerte „Mama, bring mich nach Hause!“. Ich setzte an, ihr zu erklären, dass wir ja erst nächste Woche zurück fliegen, da unterbrach sie mich und belehrte mich – nun nicht mehr weinend, sondern höchst altklug – „Weiß ich doch – du sollst mich zurück nach Hause ins Hotel bringen!“ … Hier geht es zum ganzen Artikel.
Heimat – Der Ort an dem ich sein kann – Janina von Lebensbeat schreibt:

… Heimat ist für mich der Ort, an dem ich ich sein kann. Das heißt ein Ort, an dem ich meinen Gefühlen freien Lauf lassen kann und ich auf meine Mitmenschen zählen kann. Ich muss mich nicht verstellen, muss mich nicht verstecken, sondern kann mich so entfalten, wie ich es möchte. Und mich dabei gut fühlen. … Hier geht es zum ganzen Artikel.
Blogparade: Heimat – Laura von Behind the Fang schreibt:
… Egal wie weit ich weg fahre, egal was passiert, ich weiß das in meiner Wohnung meine Heimat auf mich wartet. Und das tollste an dieser Heimat ist, jetzt da sie da ist, kann man sie mir nicht mehr nehmen. Egal wie oft ich umziehe, egal wohin mich meine Reisen tragen, ich komme immer wieder Nachhause. … Hier geht es zum ganzen Artikel.
Ich und die Heimat – Marco von Voll im Kopf schreibt:

… Ein wandelbares, wankelmütiges Ding. Flüchtig und veränderbar in der Zeit. Veränderbar durch mich, wie ich. Eine Wechselbeziehung also. Überall wo ich bin, ist auch sie. Ich hinterlasse Spuren in ihr und sie in mir. Heimat ist und war. Heimat kann nicht sein, ist nicht greifbar. Lebbar, jeden Tag. Belebbar durch bloßes sein. Wie Luft so flüchtig und doch so fest. Ein fester Ort, in mir. …
Warum Heimat für mich kein Ort ist und mein Hund zustimmt – Sarah von Bothshunde schreibt:

… Ich komme sehr gut mit mir alleine klar und ich kann tagelang alleine sein, ohne das es mich stört – im Gegenteil, in diesen Momenten tanke ich Kraft. Und dennoch es ist immer wieder wunderschön bei der Familie zu sein. Bei den Menschen, die mich nehmen wie ich bin, bei denen ich bedingungslos „einfach ich“ sein kann. Dieses Gefühl erdet mich und ist zugleich der Zeitpunkt, in dem meine Wurzeln ihren Boden finden. … Hier geht es zum ganzen Artikel.
Heimat – Eva von Undercover Labrador schreibt:

… Man weint nicht wenn man seine Heimat verlässt weil es die Heimat ist, sondern weil alle Erinnerungen einen mit Glückseligkeit überschütten. Für mich ist Heimat schon lange kein Ort mehr, sondern viel mehr Lebewesen in meinem Leben die mich erfüllen und mir zeigen wie toll jeder Tag mit mir sein kann. …
Heimat – Gedanken dazu (Blogparade) – Martina von Hundepfote schreibt:
… Um dem Ruf der Ferne folgen zu können, machte ich kurzerhand den Lkw-Führerschein, “heuerte” in einer Spedition an und fuhr los. Von Italien nach Schweden. Von Norwegen nach Griechenland. Von Spanien nach Afrika. Für viele undenkbar: Als Frau? Alleine? Ja, warum nicht? …
Alles hat eine Zeit. Mein Fernweh war irgendwann gestillt. Ich wollte nur noch eines: In die Heimat. … Hier geht es zum ganzen Artikel.
Eine Blogparade: Heimatorte – Julia von Goldenmelancholie schreibt:

… Für mich ist Heimat ein allumfassendes Gefühl. Es ist nicht der Ort, an welchem gerade deine Möbel stehen oder wo du ein schickes Apartment bezogen hast. Es ist auch nicht der Ort, wo du geboren wurdest oder du zur Schule oder Uni gehst. Für mich ist Heimat der Ort, wo nicht nur mein Zuhause ist, sondern wo ich mich zugehörig und wohl fühle. …
Was ist Heimat? Und wo findet man Sie? – Anke-Maria von Frau Vela schreibt:

… Heimat ist da, wo ich grade wohne. Wo mein Freund ist und unsere Tiere sind. Wenn wir zusammen sind, dann bekomm ich das Gefühl von Heimat. Für mich ist es nicht direkt ein Ort, sondern ich definiere es über die die ich am meisten liebe und ich in meiner unmittelbaren Umgebung habe möchte – also ist Heimat da, wo sie sind. Die Vorstellung ein ganzes Leben an einem Fleck zu verweilen hat mit vor allen die letzten 10 Jahre viel Unbehagen gemacht. Der Sinn erschloss sich mir nicht, wenn Menschen voller Stolz erzählten, dass sie hier schon ihr ganzes Leben wohnen. Der Gedanke machte mir wirklich Angst. … Hier geht es zum ganzen Artikel.
Heimatorte – Woran denkst du, wenn du an Heimat denkst? – Olga von Noch so ne Mutti schreibt:

… Und wenn wir dann mit meinen Eltern am Esstisch sitzen und es Essen gibt, dass nur meine Mama zubereitet und es ausschließlich bei ihr gibt, dann fühle ich mich wohl und geborgen und an meine Kindheit zurück erinnert. Da spüre ich das Heimatgefühl!
Ähnlich geht es mir aber auch in Berlin, wenn ich mit meiner Familie am Esstisch sitze und wir gemeinsam eine Mahlzeit einnehmen und über unseren Tag sprechen. Oder wenn ich mich mit Freunden in unserem Lieblingscafé treffe oder wenn ich Händchenhaltend oder Kinderwagenschiebend durch die Straßen Berlins spaziere. Dabei kommt in mir oft ein wohlig warmes Gefühl hoch. Ein Gefühl der Sicherheit und Geborgenheit. Ein Gefühl der Vollkommenheit. … Hier geht es zum ganzen Artikel.
Vom Heimkommen und so – Johanna von Work & Travel und Backpacking schreibt:

… Aber wie ist das jetzt eigentlich? Nach 10 Jahren in Spanien bin ich wieder zu Hause, in der alten Heimat, da wo ich aufgewachsen bin. Eigentlich wollte ich lieber in die große Stadt nach Stuttgart, schließlich haben wir in Madrid immer mitten im Zentrum gewohnt, da wo das Leben tobt, wo viele Menschen auf der Straße sind, Tag und Nacht. Dieses Ambiente wollte ich im Kleinformat in Deutschland haben, aber es war unmöglich in Stuttgart eine Wohnung zu finden. … Hier geht es zum ganzen Artikel.
Heimatorte – Nora von Schätersky und Frauchen schreibt:

… Und ich habe noch an vielen weiteren Orten Heimat gefunden: In Mittelerde und Westeros, in Hogwarts, in Zamonien und Glennkill. Im Vatikan des neunten Jahrhunderts, in der Dubliner Mordkomission, in Osten Ard. In Monsea und in der Baker Street in London. Meine Bücher sind meine Vertrauten und Tröster, voller Erinnerungen an gemeinsame Zeit. Jedes ein kleines, nicht-bellendes Stück Heimat für unterwegs, eine Tür nach Hause in eine andere Welt. … Hier geht es zum ganzen Artikel.
Blogparade: Heimatorte – Annett von Kultur mit Hund schreibt:

… Wenn man sich richtig gehen lassen kann.
Franzbrötchen klassisch.
Wenn der Hund im Büro weiß, bei wem es was zu holen gibt.
Eine Drossel, die ein 2. Mal vor unserem Fenster brütet.
Backsteingotik.
Mein gelber Trekking-Rucksack, der seit 20 Jahren mit mir verreist. …
Blogparade: Heimatorte – Woran denkst du, wenn du an Heimat denkst? Hier geht es zum ersten Teil der Auswertung.

Liebe Andrea,
das ist ja fantastisch, wie viel Mühe du dir mit deiner Auswertung gemacht hast. Vielen lieben Dank. Ich hatte mich schon durch viele der Beiträge geklickt, während die Blogparade selbst noch lief – und viele interessante Ansichten und Menschen kennen gelernt.
Viele Grüße,
Jaelle Katz
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Vielen Dank für dein positives Feedback zur Blogparade. Da es das erste Mal für mich war, wusste ich auch gar nicht was auf mich zukommen würde, Umso mehr freut es mich, dass so viele Blogger teilgenommen haben und man die Möglichkeit hat, dadurch tolle neue Blogs kennenzulernen. War ein wenig Arbeit das Ganze, hat aber riesig Spaß gemacht 🙂
Liebe Grüße von Andrea
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Hallo Andrea!
Was war das für eine tolle Blogparade!
Heimat ist so ein weitläufiger Begriff. Bei der ersten Assoziation habe ich nicht unbedingt nur positive Gedanken. Aber so was ähnliches hast du ja auch schon mal gedacht.
Umso überraschter war ich, als ich die ersten Beiträge las. Allesamt so toll geschrieben und so wunderbar die manchmal zwiespältigen Gefühle zur Heimat ausgedrückt!
Deine beiden Zusammenfassungen habe ich jedenfalls abgespeichert. Da gibt es noch ’ne Menge zu entdecken!
Dankeschön und liebe Grüße vom Niederrhein, meiner gehasst und doch wieder geliebten Heimat
Carolin
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Liebe Carolin, danke für dein tolles Feedback! Das Thema war immer ein sehr ambivalentes für mich. Und fast kann ich sagen, dass ich mich durch die Blogparade und die vielen tollen Beiträge ein wenig aussöhnen konnte mit Heimat und all dem „Geliebtgehasstem“ was damit zusammen hängt.
Schöne Grüße an den Niederrhein 😀
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