
Heute war es wieder soweit: Der Termin beim Hundefriseur stand an. Da Bobby 3/4 Pudel ist, gehören Friseurbesuche natürlich auch zu seinem regelmäßigen Programm.
Dem Pudel wird ja nachgesagt, dass er es liebt, gestylt und frisiert zu werden, um dann stolz die neue Frisur aller Welt zu präsentieren. Bei Bobby hat es etwas gedauert. Aber mittlerweile erinnert er sich an seine Pudel-Wurzeln und genießt die Aufmerksamkeit und die Körperpflege in vollen Zügen. Er stellt sich bereitwillig in Position, wenn sein Personal an ihm arbeitet.

Aber Friseurbesuche sind trotzdem noch immer furchtbar aufregend. Wer kennt das nicht: eine neue Frisur kann einem schon mal komplett die Stimmung verhageln. Genauso kann ein Friseurbesuch dazu beitragen, dass man sich fühlt, als hätte man sich vom hässlichen Entlein zum prächtigen Schwan gewandelt. Wer jetzt denkt, bei Hunden ist das anders, der täuscht!
Vor unserem ersten Besuch beim Hundefriseur habe ich mal gelesen, dass die Frisur die Persönlichkeit eines Hundes unterstreichen sollte und sogar das Selbstbewusstsein stärken kann. Das hörte sich für mich nach einem gut klingenden Werbespruch für Frauchen und Herrchen an, die ihre Hunde gern mal vermenschlichen. Aber nein, da ist viel Wahrheit dran!

Unser Bobby: Dem Welpenalter entwachsen, veränderte er sein Aussehen. Er wurde zu einem langbeinigen, starksigen Teenager, der seine Energie nicht unter Kontrolle hatte und allen seine unbändige Stärke zeigen wollte. Sein Fell wuchs in alle Richtigen und war eine stumpfe Mischung aus Pudel Haar und Labrador Fell gemischt mit Drahthaar. Kurz: ein ungepflegter Zausel, der unter Größenwahn litt.

Wenn wir auf der Hundewiese auftauchten, versprach schon sein Anblick: jetzt wird aufgemischt! Einige lachten über ihn, weil er so merkwürdig aussah. Wenn er dann aber allzu wild auftrat, erntete er eher Kopfschütteln: „So ein Rüpel“.
Nun kam der erste Friseurbesuch. Ruhig, geduldig und sehr kompetent ging die ausgebildete Groomerin ans Werk – und sie hat den wahren Charakter von Bobby sofort erkannt: sportlich, frech, lustig und absolut liebenswert! Und so hat sie ihm auch die Haare geschnitten: Bart und Ohren, sowie an seinen markanten blonden Augenbrauen etwas länger. Ansonsten bekam er einen feschen Kurzhaarschnitt, um seine sportlichen Figur zu betonen. Er sah toll aus!

Und auf einmal änderte sich auch die Stimmung. Auf der Hundewiese flogen ihm die Herzen zu. Alle freuten sich, wenn er kam: „Oh der sieht ja lustig aus, ein richtiger Clown. Und wie toll er auffordert, mein Hund spielt eigentliche gar nicht, aber heute….“ Und irgendwie spürte Bobby diese positive Energie. Er wurde ruhiger und spielte sich nicht mehr so in den Vordergrund. Er sah aus wie ein gepflegter Hund mit guten Manieren. Und immer öfter hat er die auch. Aber wer genau hinschaut: unter den buschigen „frechen“ (O-Ton Friseurin) Augenbrauen blitzt immer noch der Schalk des „alten“ Bobby aus den Augen.


