Eine Runde Bad Harzburg geht immer

Im Harz liebe ich besonders die vielen versteckten Pfade. Die Gegend um Bad Harzburg ist alles andere als einsam und bestimmt kein Geheimtipp. Trotzdem stelle ich fest, dass ich immer wieder dort bin. Die gute Erreichbarkeit ist bestimmt ein Grund, dass hier meistens viel los ist. Aber nicht nur das. Es wird einfach auch unheimlich viel geboten und das meiste davon gefällt mir sogar richtig gut. Ich finde es ist an der Zeit, dass ich diesen „Harz-Klassiker“ mit einem Blog-Beitrag würdige.

Auf dem Burgberg oberhalb von Bad Harzburg
Auf dem Burgberg oberhalb von Bad Harzburg

Immer wieder Bad Harzburg

Ein Wochenende Ende November – wir hatten keine Lust lange zu überlegen, wo wir wandern möchten. Fast im Duett sagten Wolfgang und ich: „Bad Harzburg?“ Wenn uns nichts einfällt, fällt uns Bad Harzburg ein. Hier haben wir unsere erste Harzwanderung gemacht, als wir von Österreich nach Braunschweig gezogen sind. Mit dem Mountainbike waren wir hier unterwegs, bevor wir einen Hund hatten. Hundeschulausflüge mit  über 20 weiteren Hunden führten uns nach Bad Harzburg. Und wenn Besuch von auswärts kommt drehen wir auch dort unsere Runden. Ich würde fast behaupten, Bad Harzburg ist die „Universalwaffe“ des Harzes für jede Gelegenheit. Um Bad Harzburg herum gibt es unzählige Wanderwege. Man kann über den Teufelsstieg den Brocken besteigen. Wer es gemütlicher möchte, fährt mit der Gondel auf den Burgberg und läuft den knapp zwei Kilometer langen Besinnungsweg. Es gibt zahlreiche weitere Wander- und Erlebnismöglichkeiten. Auf der Internetseite von Bad Harzburg findet man einen guten Überblick. Die neueste Attraktion ist der Baumwipfelpfad, der dieses Jahr eröffnet hat.

Hier nun unsere Standard-Runde ab Bad Harzburg: Länge: ca. 12 – 14 km, drei Einkehrmöglichkeiten, vier Stempelstellen der Harzer Wandernadel, Brockenblick und Blicke ins Harzvorland, fast ausschließlich leicht begehbare Forstwege und alles gut ausgeschildert – einfach loslaufen und an nichts denken 🙂

Etappenziel Molkenhaus

An besagtem Wochenende im November war es nebelig mit der Aussicht auf Auflösung im Laufe des Tages. Wir starteten früh, um möglichst noch vor den zu erwartenden Menschenmassen und dem zu befürchtenden Stau auf der Autobahn in Bad Harzburg zu sein. Gegen 10:00 Uhr kamen wir am kostenfreien Großparkplatz (hinter dem Kurpark am Ortsausgang an der B4 gelegen) an. Die Auswahl an Parkplätzen war noch groß und der Nebel dicht. Über die Brücke ging es direkt in den Wald bergauf Richtung Molkenhaus.

Nach etwa einer Stunde erreichten wir das Molkenhaus, wo noch alles dunkel war. Aber der Duft nach Essen wies darauf hin, dass es hier an diesem Sonntag im November bestimmt später noch etwas zu essen geben würde. Besonders schön ist es hier, bei Sonnenschein auf der Holzterrasse zu sitzen und Riesenstücke selbstgebackenen Blechkuchen zu essen. Wenn man Glück hat, kann man bei der Wildfütterung zuschauen.

Mal schauen, was wir heute noch so erleben…

Etappenziel Rabenklippen

Da es sowieso noch zu früh für eine Pause war, gingen wir gleich weiter. Die Rabenklippen mit gleichnamigem Restaurant erreichten wir pünktlich zur Mittagszeit. Immer noch umgibt uns Hochnebel. Meine Hoffnung, dass dieser wenigstens mal kurz  aufreißt um den von hier aus fantastischen Brockenblick zu genießen, wurde nicht erfüllt.

Rabenklippen ohne Brockenblick
Rabenklippen ohne Brockenblick

Bis dahin hatten wir auf dieser eigentlich sehr beliebten Strecke noch niemanden getroffen. Hier ging es schon etwas belebter zu. Alle schlichen irgendwie um das Restaurant herum, das in die Felsen hinein gebaut ist und zwei Zugänge hat. Einmal um das Luchsgehege herum an der Stempelstelle traf man sich wieder und alle stellten sich die gleiche Frage: Hat dieses Restaurant heute etwa nicht auf? Wir hatten extra am Morgen noch im Internet die Öffnungszeiten auf der Webseite recherchiert und haben diesen Ort fest als Mittagsrast eingeplant.

Etwas zu essen hatten wir nicht dabei. Drei Restaurants auf der Strecke, da haben wir auf Proviant verzichtet. Genauso ging es auch den anderen und als wir das kleine Schild am Eingang fanden: Betriebsferien bis 24.12. waren wir uns einig: typisch Harz! Immer für eine Überraschung gut.

All unsere Hoffnung lag nun auf dem Restaurant am Burgberg. Da dort die Gondel ihre Endstation hat, waren wir guter Dinge, uns dort stärken zu können. So zogen wir weiter Richtung Kreuz des deutschen Ostens.

Etappenziel Kreuz des deutschen Ostens

Immer wieder schaffte es die Sonne durch den Hochnebel und ich schaute an den klassischen Aussichtspunkten immer Richtung Brocken. Leider war nichts zu sehen. Da konzentrierte ich mich auf die Blicke in den Wald, die durch die Nebelschwaden auch interessant waren.

kein Brockenblick
kein Brockenblick

Am Kreuz des deutschen Ostens gab es einen Ausblick ins sonnige Harzvorland. Scheinbar ist in Braunschweig herrlichstes Wetter und wir wandern hier durch den Nebel. Trotzdem schön!

Blick in das Harzvorland
Blick in das Harzvorland

Etappenziel Burgberg

Das nächste Etappenziel war dann schon der Burgberg mit Blick auf Bad Harzburg. Und jetzt war sie da, die Sonne! Von der Burg auf dem Burgberg ist nicht viel übrig außer reichhaltiger Aussicht. So heißt das relativ neue Restaurant auf dem Burgberg auch passenderweise Aussichtsreich. Es war offen, eine große Tortentheke empfing uns, sowie sonnige und aussichtsreiche Plätze. Einen Ecktisch konnten wir noch ergattern. Der Harz ist nicht nur dunkel, mystisch und von Hexen und Teufeln bevölkert. Er ist auch „aussichtsreich“, freundlich und gute Torten gibt es auch.

Burgberg
Burgberg
Restaurant Aussichtsreich
Restaurant Aussichtsreich

Etappenziel Baumwipfelpfad

Vom Burgberg gehen wir Richtung Baumwipfelpfad zurück nach Bad Harzburg. Hier wurden einige neue Wege angelegt und man kann von oben und von unten auf den Baumwipfelpfad schauen. Grundsätzlich finde ich solche naturnahen Attraktionen gut. Ich persönlich könnte aber darauf verzichten und Hunde sind sowieso verboten. Aber er verzeichnet wohl eine Menge Besucher und das freut mich für den Harz und für Bad Harzburg.

Baumwipfelpfad von oben
Baumwipfelpfad von oben
Baumwipfelpfad von unten
Baumwipfelpfad von unten

Als wir wieder am Großparkplatz ankamen, dämmerte es bereits. Einen Wermutstropfen gab es: An der Stempelstelle am Burgberg fehlte der Stempel. Nun ja, so schlimm ist das auch nicht. Wir werden bestimmt wieder kommen. Eine Runde Bad Harzburg geht immer!

 vier Stempel der Harzer Wandernadel für den Harzer Wanderkaiser in spe bei Bad Harzburg
fast vier Stempel der Harzer Wandernadel für den Harzer Wanderkaiser in spe bei Bad Harzburg

Bad Harzburg – Runde zum Nachwandern

Es gibt zahlreiche Rundwege und Themenwege. Unsere Tour gibt es z.B. bei GPSies.


15 Gedanken zu “Eine Runde Bad Harzburg geht immer

  1. Ja diese Tour haben wir, witzigerweise auch oft mit Besuch im Programm. Aber selten alle 4 Stempelstellen. Im „Aussichtsreich“ waren wir noch nicht. „Rabenklippen“ und „Molkenhaus“ finde in etwa gleich gut, nur hat die letzten Malebei der „Rabenklippe“ völlig versagt, da hilft auch nicht der traumhafte Brockenblick

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