Blog-Geburtstag – 10 Jahre Anwolf und wie alles begann

Glückwunsch zum Jahrestag mit WordPress.com! Du hast dich vor 10 Jahren auf WordPress.com registriert. Danke für dein Vertrauen. Weiter viel Erfolg beim Bloggen! Diese Nachricht erreichte mich heute morgen, als ich den WordPress Reader meines Blogs öffnete. Ich fasse ist nicht. Ist es bereits 10 Jahre her, dass Wolfgang und ich uns einen Tag vor dem Abflug nach Bangkok noch schnell bei WordPress angemeldet hatten? Das Medium „Blog“ war uns bis dahin völlig unbekannt. Ich war schon immer einer der letzten Dinosaurier in meinem Bekanntenkreis, was die Nutzung moderner und neuer Medien anging: Internet, Handy, Facebook, Smartphone, all dem stand ich stets abwartend gegenüber. Und nun wurde ich zur Bloggerin, ohne damals eine Ahnung gehabt zu haben, dass es diese „Spezies“ überhaupt gibt.

Juhu, da bin ich live aus Thailand – unsere ersten Blogposts gingen online.

Liveberichte von unterwegs

Ich wollte mit meinem Blog weder eine große Reichweite oder gar Erfolg, Geld und Ruhm erreichen. Nein, ganz im Gegenteil, es war mir höchst suspekt, dass meine Geschichten irgendwo da im Internet herumgeistern könnten. Deswegen erhielten nur ausgewählte Menschen eine Einladung, unserem privaten Blog mit dem Namen „Anwolf“ (Andrea und Wolfgang) zu folgen. Und dann war es soweit. Einem Tipp von WordPress folgend (Schreibe erst mal zwei bis drei Artikel, bevor du den Blog öffentlich machst, damit weckt er mehr Interesse.) gingen gleich drei Artikeln gleichzeitig live aus Thailand online. Und unsere Leserschaft, die ausschließlich aus Familie, Freunden und Bekannten bestand, war begeistert. So nah dran waren sie noch nie auf unseren Reisen.

Blick vom Baijoke Tower auf Bangkok – das erste Foto, das auf unserem Blog landete.

Über die Faszination des Unterwegs seins

Von Anfang an war es mir ein Anliegen, mit meinen Berichten ein Gefühl für die Faszination des Unterwegs seins zu vermitteln. Wie stelle ich mich den Herausforderungen in fremden Ländern und Kulturen? Welche Ängste und Zweifel begleiten mich auf Reisen? Wie empfinde ich das Erlebte? Was verstört? Was begeistert?

Nun ja, die größte Herausforderung blieb auf unserer vierwöchigen Reise durch Thailand und Laos fast der Blog selbst. Die Suche nach einem Internetcafe gehörte zu einem festen Programmpunkt. Dort tippten wir dann die zuvor handschriftlich gefertigten Aufzeichnungen in einen der verfügbaren Computer. Fotos wurden hochgeladen, zwischengespeichert, verkleinert und irgendwie in den WordPress Editor eingefügt. Dann drückte man ganz schnell, bevor der PC (mal wieder) abstürzen konnte, auf „veröffentlichen“. Von Schlagwörtern, Kategorien, Überschriften, Bildbetitelungen oder gar SEO-Optimierung hatten wir keine Ahnung, mussten wir ja auch nicht. Der Blog war rein privat. Und doch freuten wir uns über jedes Feedback und die Kommentare unserer Leser.

Die nächsten Einträge auf dem Blog kamen in Nepal dazu. Ich war wieder unterwegs, diesmal im Himalaya. Ich berichtete von meinem Scheitern auf dem “Applepie Trak“ rund um das Annapurna-Massiv. Das Finden eines funktionstüchtigen Computers mit zusätzlichem Internetempfang war im Himalaya noch mal deutlich schwieriger als in Thailand. Ich erinnere mich an eisige Hände und viel heißen Lemon Tea vor klapprigen PC‘s. Diese Reise war trotz aller Qualen aufgrund meiner Höhenkrankheit oder vielleicht auch gerade deswegen, eine meiner faszinierendsten.

Bloggen auf dem Annapurna Circuit in Nepal (Himalaya)

Die Entdeckung der Bloggerwelt

Als ich Ende 2015 den Blog von „privat“ auf „öffentlich“ schaltete, veränderte sich mein Leben als Bloggerin. Mittlerweile war ich mit Hund unterwegs und die ersten „Fremden“ wurden auf meinen Blog aufmerksam. Ich wurde gesehen. Es war nicht mehr egal, was ich tat und schrieb. Regelmäßiger Content ist ganz wichtig, las ich in Ratgebern für Blogger-Newbees. Früher bloggte ich, wenn ich unterwegs auf Reisen war. Nun bloggte ich regelmäßig vom unterwegs sein – auch wenn ich zu Hause war. Slow Travel, Mikroabenteuer, Wandern vor der Haustür – die Welt gibt es (gerade mit Hund) überall zu entdecken. Und die Themen gingen mir nie aus. Ich entdeckte auch die Welt der Blogger, eine spannende Welt. Oft hätte ich kaum sagen können, was mehr Spaß machte, die Reisen und Abenteuer selbst oder das berichten darüber mit den nachfolgenden Reaktionen der Leser und der Austausch mit anderen Bloggern.

Kleinere Abenteuer im Harz – hier am Schweinebraten bei Bad Grund
Große Abenteuer am Meraner Höhenweg

Ein Dinosaurier unterwegs im digitalen Zeitalter?

Es ist merkwürdig, seit einiger Zeit fühle ich mich mit meinem Blog wieder ein wenig wie ein Dinosaurier. Die Bloggerwelt hat sich weiterentwickelt. Immer wieder stolpere ich im Netz über Ratschläge, wie man seinen Blog „erfolgreich“ macht. Von der eigenen individuellen Domain, über SEO-Optimierung, Verwendung von Schlagworten und der Wahl des richtigen Blognamens darf man keine Ressource ungenutzt lassen. Dazu sollten alle Kanäle regelmäßig „bespielt“ werden und so weiter. Auch wenn ich keinen kommerziellen Blog betreibe, mache ich mir so meine Gedanken, wenn ich durch meinen Blog blättere.

10 Jahre Anwolf und ein wenig Statistik

Manchmal erschrecke ich fast über die Menge an Blogs, die es mittlerweile gibt. Und ich bin beeindruckt von der Professionalität, mit der neue Blogs an den Start gehen. Umso mehr freut es mich, dass es etliche Menschen gibt, die meinen kleinen Blog finden, die meine Beiträge lesen, sie liken und kommentieren und mir persönliche Emails schreiben. Es sind sogar kleine Aufträge entstanden. So durfte ich bereits ein paar Artikel für die Printmedien schreiben. Anfragen zu Rezensionen über Bücher und Produkttests und kleinere Einladungen landeten auch schon in meinem Briefkasten. Das passte aber bisher nicht wirklich zu meinem Blog, in meinen Zeitplan oder zu meinem Freiheitsbedürfnis.

Das alles inspiriert mich so ungemein, dass ich gar nicht aufhören kann, zu bloggen. Meine 118 veröffentlichten Artikel (was für ein Schnitt in 10 Jahren!) werden monatlich regelmäßig zwei- bis dreitausend Mal gelesen. Wobei ich zugeben muss, dass die antiquarischen Berichte aus Thailand und Nepal in der Aufmerksamkeit der Leser ein stiefmütterliches Schattendasein fristen.

Die 3 beliebtesten Artikel aller Zeiten auf meinem Blog

Beim Durchklicken durch meine Blogstatistik bin ich über den Butten „Aller Zeiten“ gestolpert. Wow, das hört sich doch klasse an! Und hiermit präsentiere ich die drei meistgelesenen Artikel aller Zeiten auf meinem Blog:

Platz 1: Packliste Mehrtageswanderung mit Hund

Packliste Mehrtageswanderung mit Hund

Platz 2: Nationalpark Krka Wasserfälle mit Hund: Ein guter Plan?

Nationalpark Krka Wasserfälle mit Hund – Ein guter Plan?

Platz 3: Roadtrip Polen mit Hund: Vergiss alles, was du bisher über Polen gedacht hast!

Roadtrip Polen mit Hund: Vergiss alles, was du bisher über Polen gedacht hast!

Diese drei Artikel ganz vorne zu sehen, freut mich besonders. Alle damit verbunden Reisen waren echte Abenteuer für uns, die wir gemeinsam mit unserem Hund Bobby erlebt haben. Aber ich würde mich für jeden Artikel gleichermaßen freuen, stecken doch in jedem einzelnen so viele persönliche Erinnerungen und eine Menge Herzblut.

10 Jahre bloggen auf Anwolf und wir bleiben unterwegs

Ein runder Geburtstag ist eine gute Gelegenheit, die Vergangenheit Revue passieren zu lassen aber auch in die Zukunft zu blicken. Natürlich berichte ich weiter über unsere Abenteuer, ob vor der Haustür oder irgendwo da draußen in der weiten Welt. Und unseren Traum vom Reisen ohne Zeitlimit gibt es ja auch noch. Mal schauen, vielleicht gibt es ja darüber bald mehr zu lesen.

Was den Blog selbst betrifft, so ist es möglicherweise nach 10 Jahren mal an der Zeit, sich ein ganz klein wenig besser aufzustellen, sich technisch weiterzuentwickeln. Vielleicht richte ich mir doch mal eine eigene Domain ein, damit ich meinen Blog noch individueller nach meinen Wünschen gestalten kann. Das kommt mir allerdings immer noch vor, wie ein Sprung in eiskaltes Wasser. Auch YouTube ist noch so eine Sache, die mich reizt. Manchmal filmen wir aus Spaß auf unseren Wanderungen. Ich lache mich jedes Mal kaputt über das Ergebnis. Auch Instagram kommt im Moment noch ohne mich aus. Aber brauche ich das?

Von unterwegs aus bloggen: Das geht auch in der kleinsten Hütte …
… oder unter freiem Himmel.

Ich möchte mich auch digital weiterbewegen. Aber das Kernstück werden auf jeden Fall der Blog, das geschriebene Wort und meine Fotos bleiben. Ich sehe die Gefahr der Verzettelung, wenn man auf zu vielen verschiedenen Plattformen gleichzeitig mitmischt. Und vor allem muss immer genug Zeit bleiben, die echte Welt zu entdecken. Nur daraus entstehen neue Gedanken und spannende Geschichten. In diesem Sinne: Viel Spaß beim Unterwegs sein und bis bald auf diesem Kanal 😉


26 Gedanken zu “Blog-Geburtstag – 10 Jahre Anwolf und wie alles begann

  1. Wow, das wird ja eine rundum runde Woche!
    Auch von mir – seit bald drei Jahren begeisterter Stammleserin eurer Abenteuer mit dem großen Braunen – einen ebenso großen Glückwunsch wie Dank für viele wunderbare Texte und Bilder!
    Bis die Tage (dann sogar im echten Leben!) und alles Liebe,
    Natascha.

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    1. Danke dir! Ja, meine Anfänge waren schon etwas abenteuerlich. Wir haben zwar auch bereits vor 10 Jahren Leute gesehen, die mit ihrem Laptop durch Asien gereist sind (Blogger vielleicht?!), aber ich wäre damals nie auf den Gedanken gekommen, mich damit zu beschweren. Und in den Internetcafes war es zudem kommunikativer als hinter dem eigenen PC oder Handy 😉 Liebe Grüße von Andrea

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  2. Das wunderbare am bloggen ist, wir dürfen aber müssen nicht, wobei ich sagen muss, 118 Artikel in 10 Jahren…hupps, bei sind es in 8 Jahren bereits über 900. Dafür sind aber die Zugriffszahlen wirklich TOP, finde ich echt toll!!!!!

    Also von wegen SEO und so, ich glaube da kann man sich auch prima mit abschießen. Wenn es gut läuft, besteht kein Grund etwas zu ändern.

    Liebe Grüße
    Elke

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    1. Ja genau, liebe Elke, der Spaß an der ganzen Sache sollte unbedingt das Hauptmotiv beim Bloggen sein. Trotzdem erhofft man sich ja doch immer, dass man Bestätigung für das Geschreibsel erhält. Denn die Reaktionen von Lesern sind ja irgendwie das Sahnehäubchen und inspirieren enorm. Aber den Fokus zu sehr auf Reichweite zu legen, kann einen auch ganz schön abhängig machen und wie du sagst, nach hinten los gehen.
      Ganz liebe Grüße von Andrea

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  3. Zehn Jahre bloggen. Da fühlt man sich im Zeitalter des Internets schon ein wenig als Methusalem. Gratuliere!
    Gerade die „privaten“ Blogs ohne Werbung und ohne SEO Optimierung sind doch immer wieder ein Quell der Inspiration und des Austauschs.
    Auf die nächsten 10 Jahre!
    Alles Gute
    Werner

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    1. Vielen Dank für deinen netten Kommentar, lieber Werner. Ja, das mit den „privaten“ Blogs sehen ich genauso. Das sind auch die Blogs, denen ich langfristig folge. Durch vorwiegend kommerziellere Blogs blättere ich meist nur mal durch, wenn ich auf der Suche nach bestimmten Themen und Informationen bin. So hat wahrscheinlich jeder Blog seine Nische, Leserschaft oder eben Kundschaft. Dir auch weiterhin viel Spaß mit deinem sehr schönen Blog.
      Herzliche Grüße! Andrea

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  4. Liebe Andrea, auch von mir herzlichen Glückwunsch zum Bloggeburtstag. Ich finde es super, dass du dich dazu entschieden hast, von „privat“ auf „öffentlich“ zu stellen. Setze dich mit dem ganzen SEO-Kram nicht zu sehr unter Druck. Du hast doch eine tolle Leserschaft ohne dieses Gedöns aufgebaut. Wichtig ist doch, dass du authentisch bist und dass der Leser merkt, wie viel Spaß du an dem hast, was du tust. Mache nichts nur weil es gerade in Mode ist. Man muss nicht auf jeder Hochzeit tanzen. Fühle dich weiterhin wohl und der Rest ergibt sich.
    Herzliche Grüße
    Silvana

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    1. … und einer der ersten Kommentare, nachdem ich auf „öffentlich“ geschalten habe, war von dir, liebe Silvana. Das hat mich damals wie heute mega gefreut und wahnsinnig motiviert. Ich würde auch nie meine Inhalte oder Texte irgendeiner Mode anpassen. Aber gewisse Trends oder Entwicklungen können einen ja auch inspirieren oder neue Möglichkeiten bieten. Das ist denke ich ein schmaler Grad, wo man immer wieder neu überlegen muss, was zu einem passt und was nicht. Seit einiger Zeit stelle ich diese Überlegung über Instagram an, bin aber noch zu keinem Ergebnis gekommen. Mal schauen …

      Ganz herzliche Grüße von Andrea

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  5. Mensch Andrea, 10 Jahre, herzlichen Glückwunsch! Ich finde das Foto von Dir (in Thailand?), also jedenfalls das Beitragsfoto, zeigt alles, was an einem nicht-optimierten Blog so besonders ist. Das Bild ist ja wahnsinng atmosphärisch, man spürt was, möchte sofort mehr wissen/ lesen/ einfach tiefer eintauchen. Gerade weil es eben nicht perfekt ausgeleuchtet, massen-kompatibel aufbereitet oder nachgeschärft wirkt. Mir gefällt Dein Blog sehr. Ich freue mich auf die nächsten 10 Jahre. Liebe Grüße, Stefanie

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    1. Liebe Stefanie, vielen Dank für deinen Kommentar und dein positives Feedback zu meinem Blog. Das was du sagst, ist wirklich ein tolles Kompliment für mich! Ich finde, authentisch zu sein und zu bleiben, ist immer wieder eine neue Herausforderung. Aber genau das macht so viel Spaß am Schreiben für den Blog. Man lernt auch so viel über sich selbst. Da gibt es bestimmt genug Stoff für die nächsten 10 Jahre! Liebe Grüße von Andrea

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  6. Noch nachträglich Glückwunsch zum Bloggeburtstag. Ich haben Deinen Blog gestern beim Stöbern gefunden. Der Harz und die Ostsee gehören auch zu meinen Lieblingsecken; da werde ich sicher öfter hier vorbeischauen.

    Ich blogge seit 2005 und immer noch mit dem damals selbst adaptierten Template. Instagram und Facebook habe ich auch nicht. Ein paar Blogs in meiner Blogroll sind auch solche Dinosaurier – ich mag das irgendwie. Man muss ja nicht alle neuen Moden mitmachen, es sei denn, man verdient seinen Lebensunterhalt mehr oder weniger mit der Online-Präsenz.

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    1. Danke für die Glückwünsche, liebe Gabriele! Da hast du ja bald sogar schon 15-jähriges! Dein Blog liest sich sehr angenehm und gefällt mir richtig gut, gerade auch durch das zurückhaltende Design. Man sollte sich in der Tat nicht anstecken lassen von den teilweise sehr aufdringlichen Auftritten von Blogs, die in erster Linie dem kommerziellen Marketing dienen. Liebe Grüße und ich freue mich, wenn du öfter mal bei mir vorbei schaust! Andrea

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